Im Kampf gegen sinkende Umfragewerte stellte CDU/CSU-Kanzlerschaftsbewerber Armin Laschet am Freitag sein achtköpfiges Wahlkampfteam vor.

Diesem gehört unter anderem der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz an, ein früherer Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Zu dem sogenannten Zukunftsteam gehören außerdem Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU), der Terrorismusexperte Peter Neumann, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die sächsische Kultusministerin Barbara Klepsch, CDU-Vize Silvia Breher, der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Andreas Jung sowie der Bundestagskandidat und Musikmanager Joe Chialo (alle CDU).

Das "Zukunftsteam": Andreas Jung, Dorothee Baer, Peter Neumann, Karin Prien, Laschet, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher und Friedrich Merz (von links nach rechts)
Das "Zukunftsteam": Andreas Jung, Dorothee Baer, Peter Neumann, Karin Prien, Laschet, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher und Friedrich Merz (von links nach rechts) © (c) AFP (JOHN MACDOUGALL)

Laschet hatte mehrfach in den vergangenen Wochen betont, dass er kein Schattenkabinett aufstellen wolle, weil es CDU-Minister in der amtierenden Bundesregierung gibt. Er hatte allerdings ein Team angekündigt, von dem lange nur Merz als Mitglied bekannt war. Die Union will damit auch die SPD unter Druck setzen, die im Wahlkampf vor allem auf Scholz setzt. "Ich freue mich zu sehen, welche weiteren Persönlichkeiten denn die SPD aufzubieten hat", sagte Laschet. Die SPD und Kanzlerkandidat Olaf Scholz verstecken ihr Personal, so Laschet.

Gut drei Wochen vor der deutschen Bundestagswahl hat die SPD indes laut ZDF-"Politbarometer" erneut deutlich zugelegt und liegt klar vor der CDU/CSU. Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, bliebe die Union bei 22 Prozent, ihrem bisher niedrigsten Wert in dieser Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen. Die SPD könnte gegenüber der Vorwoche um drei Prozentpunkte zulegen und wäre mit 25 Prozent in dieser Projektion erstmals seit September 2002 stärkste Kraft.

Die lange sehr starken und kurzzeitig sogar führenden Grünen würden dagegen drei Punkte verlieren und kämen nur noch auf 17 Prozent. Die rechtspopulistische AfD könnte unverändert mit elf Prozent rechnen. Die FDP (Liberale) könnte einen Punkt zulegen auf elf Prozent, die Linke ebenfalls auf sieben Prozent. Die anderen Parteien zusammen lägen bei sieben Prozent (minus zwei), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.

In der "K-Frage" baute SPD-Kanzlerkandidat Scholz seinen Vorsprung aus. Sein positiver Bewertungstrend setzte sich sowohl bei der Kandidatenpräferenz als auch bei der Kanzlereignung fort. Am liebsten hätten 53 Prozent (plus vier) Scholz als Kanzler, den CDU/CSU-Bewerber Laschet wünschen sich 18 Prozent (plus eins) und die Grünen-Anwärterin Annalena Baerbock 14 Prozent (minus zwei).

Damit gäbe es eine ganz knappe Mehrheit für eine SPD-geführte rot-schwarze Koalition. Reichen würde es unter SPD-Führung für ein Bündnis mit Grünen und FDP oder mit Grünen und Linkspartei. Eine CDU/CSU-Führung wäre nur in einem Bündnis mit Grünen und FDP möglich.