Sie inszeniert Politik gern als Spektakel. "Freiheit oder Kommunismus" stand auf den Wahlplakaten der Konservativen von Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso. Als ehemalige Journalistin und Kommunikationswissenschafterin, die in Madrid studiert hat, weiß die 42-Jährige um die Macht der Worte. Ihr Privatleben hält sie sehr bedeckt. Das Einzige, was man diesbezüglich von ihr weiß: Sie lebt mit Bolbo zusammen. Einem schokoladebraunen Labrador.

Wie erwartet setzte sich am Dienstag bei den Madrider Regionalwahlen denn auch die konservative Amtsinhaberin Ayuso souverän mit fast 45 Prozent der Stimmen durch. Die Partei Partido Popular der Regionalpräsidentin kam auf 65 der insgesamt 136 Sitze im Regionalparlament, wie die Wahlbehörde nach Auszählung von rund 99 Prozent der Stimmen mitteilte. Damit konnte sie ihr Ergebnis von 2019 (30 Sitze) mehr als verdoppeln. Niemand zweifelt daran, dass sie die neue starke Frau bei Spaniens Konservativen sein wird.

Anfang vom Ende der Regierung Sanchez?

Ayuso hatte zusammen mit PP-Chef Pablo Casado im Wahlkampf stets betont, ein Wahlsieg in Madrid könne zum "Beginn des Endes" der Regierung Sanchez werden. Der Wahlkampf war extrem polarisierend. Von den großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen in einem von der Corona-Pandemie erschöpften Land, das alle Hoffnungen auf die EU-Hilfsmilliarden setzt, war nicht wirklich die Rede. Die Konservative hatte von Beginn an erklärt, sie strebe eine Koalition mit der ultrarechten Vox an. Ayuso erklärte offen: „Ich habe keine Probleme, einen Pakt mit Vox zu schließen." Das wiederum ließ die Linke, die bei dieser Wahl weit abgeschlagen wurde, von einer Entscheidung zwischen „Demokratie oder Faschismus“ sprechen.

Ihr Privatleben hält sie bedeckt. Was man weiß: Sie lebt mit Bolbo zusammen. Einem schokoladefarbenen Labrador.
Ihr Privatleben hält sie bedeckt. Was man weiß: Sie lebt mit Bolbo zusammen. Einem schokoladefarbenen Labrador. © AFP

Ayuso machte sich nicht zuletzt auch dadurch einen Namen, indem sie die Regierung Sanchez immer wieder scharf angriff und die Corona-Beschränkungen für Madrid nur widerwillig oder gar nicht umsetzte. Trotz höherer Infizierten- und Todeszahlen rechneten ihr viele dieses Offenhalten hoch an. Madrid wurde als "Partyhauptstadt Europas" bezeichnet und für Gastwirte ist Ayuso "Santa Isabel", die Heilige Isabel. "Man muss lernen, mit dem Virus zu leben", sagt Ayuso, die Wirtschaft dürfe unter der Gesundheitspolitik nicht leiden.

Ayuso erinnert ihre Kritiker immer wieder an Donald Trump. In einem Radiointerview erklärte sie einmal, als sie gefragt wurde, ob die Umweltverschmutzung negative gesundheitliche Auswirkungen habe:  "Niemand ist daran gestorben."