Die Grünen sehen damit erwiesen, dass sich einander Klimaschutz und Soziales im Rahmen der ökosozialen Steuerreform alles andere als ausschließen. Was das Entlastungsvolumen gesamt angeht, geht ein größerer Teil des Kuchens an Männer.

Gemäß der Auswertung beträgt der relative Anstieg der verfügbaren Haushaltseinkommen heuer im ersten bis zum siebenten Einkommensdezil zwischen 2,7 und 3,0 Prozent. In den darüber liegenden Dezilen ist der Anstieg etwas geringer, beträgt aber auch im zehnten Dezil, also jenem mit den höchsten Einkommen, noch 1,5 Prozent. In den Folgejahren verstärkt die schrittweise Senkung der Einkommensteuer und die Erhöhung des Familienbonus vor allem die Entlastung der mittleren und oberen Einkommensbereiche.

Die höchsten Einkommensanstiege werden im Jahr 2025 zwischen dem dritten und dem siebenten Dezil mit 3,3 bis 3,6 Prozent erzielt. Im ersten Dezil - also den Personen mit den niedrigsten Einkünften - beträgt der Einkommensanstieg 2,7 Prozent und ist noch immer höher als bei den höchsten Einkommen mit 2,3 Prozent.

Die CO2-Bepreisung und der Klimabonus bewirken eine durchschnittlich stärkere Entlastung der unteren Bereiche der Einkommensverteilung. Die (absolute) Belastung durch die CO2-Bepreisung ist dort geringer und der einkommensunabhängige Klimabonus führt zu einem höheren (relativen) Anstieg der Einkommen. In allen Einkommensbereichen ist der Klimabonus mehrheitlich höher als die Belastung durch die CO2-Bepreisung.

Progressive Verteilungswirkung

Für den Grünen Steuersprecher Jakob Schwarz sticht besonders hervor, dass CO2-Bepreisung und Klimabonus gemeinsam eine progressive Verteilungswirkung aufweisen: Während der Klimabonus die Dezile relativ gleichmäßig entlaste, betreffe die Belastung der CO2-Bepreisung stärker die oberen Dezile. Ärmere Haushalte würden durch ihre ökologisch verträglichere Lebensweise dadurch stärker entlastet. Gerade der Klimaschutz macht also diese Steuerreform besonders gerecht.

Der Gesamteffekt der Maßnahmen auf die verfügbaren Einkommen von Frauen und Männern ist ab dem Jahr 2023 ähnlich, schreibt der Budgetdienst. Die durchschnittlichen Einkommen steigen jeweils um rund drei Prozent. Insgesamt entfallen jedoch 61 Prozent des Nettoentlastungsvolumens auf Männer und 39 Prozent auf Frauen. Der höhere Anteil von Männern an der Gesamtentlastung wird vor allem durch die Senkung der zweiten und dritten Stufe beim Einkommensteuertarif getrieben. Für Schwarz zeigt das Ergebnis, dass weiter ein Einsatz für eine gerechtere Verteilung der Einkommen und Gleichstellung von Männern und Frauen erfolgen muss.