Am Freitag hat es wie bereits am Donnerstag Probleme mit der Bereitstellung der Corona-Fallzahlen in Österreich gegeben. Laut Rohdaten des Epidemiologischen Meldesystems EMS wurden um 8.00 Uhr innerhalb von 24 Stunden 28.582 Neuinfektionen ausgewiesen, dieser Wert ist jedoch nicht um etwaige Fehler bereinigt. Bereits am Vortag waren erstmals seit Pandemiebeginn keine endgültigen Daten veröffentlicht worden - und das am Tag nach dem offiziellen Rekord von 27.677 neuen Fällen.

Probleme bei den Daten

Das Gesundheitsministerium hatte auf Verzögerungen wegen der hohen Fallzahlen und der Komplexität der Auswertung verwiesen. Nach Daten des EMS waren von Mittwoch auf (gestrigen) Donnerstag 25.592 Neuinfektionen eingemeldet worden. Mit anhaltenden Problemen bei der Datenbereinigung sei auch in den kommenden Tagen zu rechnen, hieß es am Vortag aus dem Büro von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Alle Einmeldesysteme – also auch das EMS – würden jedoch uneingeschränkt und ohne Störungen laufen. Am Freitag war für die APA auf Anfrage am Nachmittag vorerst keine weitere Stellungnahme zu erhalten.

Bei den im EMS veröffentlichten Zahlen handelt es sich noch um Rohdaten. Die verlässlicheren, weil um bereinigten Infektionsmeldungen des Krisenstabs von Regierung und Bundesländern stehen nun seit Mittwoch vorerst nicht mehr zur Verfügung. Im Schnitt der letzten sieben Tage waren die im EMS eingemeldeten Infektionszahlen um gut 900 Fälle höher als in der Meldung des Krisenstabes. Die stärkste Abweichung gab es am Mittwoch, als die EMS-Morgenmeldung 31.070 Neuinfektionen enthielt, in den bereinigten Zahlen waren es dann 27.677 – der offizielle Tageshöchstwert in Österreich seit Beginn der Pandemie.

Meisten neuen Fälle in Wien

Laut der unbereinigten EMS-Meldung von Freitag, 8.00 Uhr kamen 7626 der fast 29.000 Fälle in Wien hinzu. 4896 gemeldete Infektionen waren es aus Ober- und 4165 aus Niederösterreich sowie 3377 aus Tirol. Ebenfalls ohne Datenbereinigung 2888 Ansteckungen kamen in der Steiermark hinzu, 2471 in Salzburg, 1412 in Kärnten, 1123 in Vorarlberg und 624 im Burgenland. Die gewohnten täglichen Fallzahlen zu Hospitalisierungen und Todesfällen aus dem Krisenstab lagen Freitagmittag ebenfalls noch nicht vor.

Das Impfdashboard des Sozialministeriums funktionierte jedoch: 38.200 Impfungen wurden demnach am Donnerstag durchgeführt. Davon waren am Tag des Beschlusses der Impfpflicht 4396 Erststiche, das sind 11,5 Prozent. Insgesamt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 30.216 Erstimpfungen durchgeführt. Den Großteil machten am Vortag die 27.150 Drittstiche mit 71,1 Prozent Anteil aus. 6,43 Millionen Menschen in Österreich und somit 72 Prozent der Einwohner verfügen über einen gültigen Impfschutz.