Der Innsbrucker Klimaforscher Georg Kaser hat das Dilemma jüngst so in Worte gefasst: "Die bisherigen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um das Klimaziel zu erreichen. Hier und dort etwas nachzujustieren, genügt nicht. Wir müssen die Gesellschaft umbauen, sonst drohen wir als Menschheit das Spiel zu verlieren. Das wäre nicht weniger als das Ende unserer Zivilisation." Dramatische Formulierungen, die inhaltlich nach Jahren des klimapolitischen Schleichkurses in Österreich zwar kein Neuland sein sollten. Neu ist allerdings der Anlass, aus dem sie der Wissenschaftler abgegeben hat. Er ist Teil jenes 15-köpfigen Forscherbeirats, der den Anfang 2022 neu konstituierten Klimarat der Bürger berät. Dabei handelt es sich um 100 von der Statistik Austria zufällig und repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, die der Politik binnen eines halben Jahres Maßnahmenvorschläge unterbreiten sollen, um Österreich tatsächlich bis 2040 klimaneutral zu machen.