Schon jetzt steht fest, dass 2021 eines der wärmsten Jahre in der 254-jährigen Messgeschichte Österreichs ist. „2021 reiht sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Platz 20 ein“, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „der Dezember müsste extrem kalt verlaufen, um das noch zu verhindern.“
Derzeit liegt 2021 um 0,1 Grad unter einem durchschnittlichen Jahr im Zeitraum 1991 bis 2020 und um 1,2 Grad über dem Mittel des Zeitraums 1961 bis 1990, der von der Klimaerwärmung noch nicht so stark beeinflusst war.

Gleichzeitig könnte 2021 auch das kühlste Jahr seit 2010 werden. „Denn die letzten Jahre waren extrem warm und liegen fast alle noch weiter vorne in der Rangliste“, sagt ZAMG-Klimatologe Orlik. „Die 20 wärmsten Jahre der 253-jährigen Messgeschichte sind derzeit 2018, 2014, 2019, 2015, 2020, 1994, 2007, 2016, 2000, 2002, 2008, 2017, 2011, 2012, 2009, 1822, 2013, 1992, 1797, 2003.“

Auch ungewöhnlich kühle Monate

2021 brachte sowohl einige Monate, die deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt lagen, als auch ein paar Monate, die ungewöhnlich kühl verliefen. Die größten positiven Abweichungen brachten Juni (mit 2,4 Grad über dem Mittel der drittwärmste Juni der Messgeschichte), Februar (+1,3 Grad) und September (+1,2 Grad). Die größten negativen Abweichungen gab es im April (mit 2,3 Grad unter dem Mittel kühlster April seit 1997), im Mai (-2,2 Grad) und im August (-1,3 Grad im Vergleich zum Mittel 1991-2020).



Die ZAMG wurde 1851 gegründet und ist der älteste selbstständige Wetterdienst der Welt. Die ZAMG betreibt ein meteorologisches (rund 280 Stationen) und ein seismisches (rund 50 Stationen) Messnetz sowie das Sonnblick Observatorium in Salzburg und das Conrad Observatorium in Niederösterreich.