Während der Coronakrise haben in Wien 2020 deutlich weniger Einfamilienhäuser und Villen den Eigentümer gewechselt als im Jahr vor der Pandemie. Die Umsätze verringerten sich um 13 Prozent auf 516 Mio. Euro. Aufgrund noch nicht verbücherter Verkäufe könne dieser Wert noch leicht steigen. Die Preise seien "stabil" geblieben, heißt es in einem aktuellen Report von Otto Immobilien.

"Einige potenzielle Verkäufer haben aufgrund der Lockdowns ihre Verkaufsüberlegungen vertagt, um ihre Häuser und Gärten während der Reisebeschränkungen noch selbst zu nützen", erklärte der Leiter des Bereichs Wohnimmobilien, Richard Buxbaum, am Montag. Die Preisentwicklung sei davon allerdings nicht betroffen gewesen - "vor allem im hochpreisigen Segment übersteigt noch immer die Nachfrage deutlich das Angebot", betonte Villenexpertin Michaela Orisich.

"Haus im Grünen" immer beliebter

Angesichts von Lockdowns, Homeoffice, Homeschooling oder auch Fitnessaktivitäten hat das eigene Zuhause im vergangenen Jahr deutlich an Stellenwert gewonnen. Das "Haus im Grünen" werde zunehmend als Alternative zur Wohnung in den innenstadtnahen Bezirken gesehen.

"Neben den traditionell stark nachgefragten Bezirken 13, 18 und 19 bemerken wir ein großes Interesse am 16. und 17. Bezirk einerseits und an den Bezirken 21 bis 23 andererseits. Die Kombination aus Wohnen im Grünen und guter Erreichbarkeit der Arbeitsstätte und der Innenstadt gewinnt nachweislich an Bedeutung", berichtete Villenexpertin Sonja Kaspar.

Die Analyse von Otto Immobilien umfasst 40.615 Villen, Ein- und Zweifamilienhäuser (Stichtag 23. März 2021). Das entspreche rund 90 Prozent des Bestands in Wien. Erhoben wurden Verkäufe, Preise und aktuelles Angebot im 13., 14., 16., 17., 18., 19., 21., 22., und 23. Wiener Gemeindebezirk. Nicht in der Analyse enthalten sind Objekte, die sich auf Kleingarten- oder Siedlungsgründen befinden.

30 Prozent (12.136 Immobilien) des Angebots entfielen auf den 22. Bezirk, 17 Prozent (6.977) auf den 23., 16 Prozent (6.552) auf den 21., 12 Prozent (5.021) auf den 14., 11 Prozent (4.300) auf den 13., 6 Prozent (2.403) sowie jeweils 3 Prozent auf den 17. (1.267) und den 18. (1.088) und 2 Prozent (862) auf den 16. Bezirk.