Welchen Grund habe der Staat, für die Betreuung eines Kindes in der Krippe mehr Geld auszugeben als für die Betreuung zu Hause? Eine Frage, die Mütter nicht nur in der Pandemie oft stellen. Ein Krippenplatz kostet die öffentliche Hand nach Berechnungen des Familienverbandes rund 2000 Euro pro Monat. Womit eine Mutter, deren Kind keinen Platz beansprucht, der öffentlichen Hand in zwei Jahren abzüglich der Beiträge rund 40.000 Euro erspart. Also warum nicht Eltern, die ihr Baby betreuen, eine monatliche Anerkennung bezahlen? Man könnte einwenden, dass eine Vollzeit-Mutter keine Steuern zahlt oder diese Frage überhaupt in die Mottenkiste des vergangenen Jahrhunderts gehört, weil das Problem heute in der fehlenden Kinderbetreuung mit flexiblen Öffnungszeiten besteht und nicht im Wunsch, zu Hause zu bleiben. Selbst wenn das viele nicht hören wollen: Beides stimmt. Immerhin entscheiden sich mehr als zwei Drittel der Mütter ganz bewusst für mehr als zwölf Monate Karenz und später für Teilzeit. Und sie fragen sich, warum diese Entscheidung um so viel weniger Wert hat als jene der Fremdbetreuung. Die kommunistische Partei Russlands hat die Gründe übrigens schon vor 100 Jahren in ihrem Programm festgehalten: „Durch die staatliche Betreuung werden Millionen Mütter frei für die Produktion und die eigene kulturelle Entwicklung.“