Jetzt haben wir die bösen Buben gefunden: China und Russland. Beide Länder standen schon beim G20-Gipfel in Rom auf der Bremse, wenn es darum ging, festzulegen, bis wann die Klimaziele umgesetzt werden sollen. Jetzt, bei der Eröffnung der Weltklimakonferenz in Glasgow, zeigt sich: Der chinesische Präsident will nicht einmal online dabei sein – er schickt nur schriftliche Botschaften nach Schottland. Auch Putin bleibt zu Hause.

Keine Frage: Die Klimakrise ist, wie die UNO nicht müde wird zu betonen, eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. „Wir schaufeln uns unser eigenes Grab“, sagte UN-Chef Guterres gestern. Er meint damit, dass Menschen an der Klimakrise sterben – jetzt schon, und in baldiger Zukunft; nicht nur in fernen Ländern – auch bei uns. Klar ist, dass China als weltgrößter Emittent dringend gefordert wäre, sich in Glasgow konstruktiv einzubringen. Tatsächlich hat sich auch Peking im Vorjahr ehrgeizige Klimaziele gesteckt – setzt aber jetzt, wo sich die Konjunktur abschwächt, in alten Reflexen auf Kohle.