Wenn der ehemalige Außenminister wohl sehr dadurch aufgefallen ist, sich mehr als viele seiner Vorgänger aktiv in die Symmetrie zu seinem Vorgänger als Bundeskanzler begeben zu haben, so tut man sich trotzdem schwer, ihm Untadeligkeit vorzuwerfen. Es bleibt daher, sich darüber Gedanken zu machen, ob der von Sebastian Kurz gewählte Ausstieg untadelig war. Nun, vorerst passt er genau dazu, was viele Menschen von ihm erwartet haben werden. Er erfüllt die Forderung des Koalitionspartners rein semantisch und glorifiziert die gewählte Vorgangsweise mit dem schmalzigen Hinweis, dass ihm das Land wichtiger sei als seine Person. In Wirklichkeit handelt er so wie viele Herrscher pseudodemokratisch geführter Länder, die, wenn sie nicht mehr haltbar sind, enge Vertraute an ihre Stelle setzen und für sich alle Fäden in der Hand behalten.