Am 15. September 2020 wurden die Abraham-Abkommen zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain unterzeichnet. Wenig später erneuerte Marokko seine Beziehungen mit Israel, die bereits von 1994 bis 2000 bestanden hatten. Diese diplomatischen Meilensteine sind historisch bedeutend. Denn seit seiner Unabhängigkeit 1948 wurde Israel in vielen arabischen Ländern als Feind betrachtet. Erst 1979 wurde das erste Friedensabkommen mit Ägypten unterzeichnet, 1994 folgte unser Nachbar Jordanien.

Dank dieser aufkeimenden Beziehungen werden neue Wege zur Zusammenarbeit eröffnet. Israel wird immer öfter als Partner wahrgenommen und etwa an der World Expo in Dubai teilnehmen. Die neuen Beziehungen durchdringen viele Bereiche: Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft.

Marokko war mein erster Posten als junger Diplomat, und so war es mir eine besondere Freude, gemeinsam mit dem marokkanischen Botschafter in Wien im Juli dieses Jahres im Garten meiner Residenz eine Atlas-Zeder zu pflanzen – als Ausdruck der Freundschaft zwischen uns und unseren Ländern.

Diesen Sommer haben wir wieder die Auswirkungen des Klimawandels gespürt: extreme Temperaturen, starke Regenfälle und Brände. Wir stehen vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können.

Israel weiß Wälder und Grünflächen bei Dürre zu erhalten. Es teilt seine Erfahrung mit anderen Ländern, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben und Bewässerungstechnologien zu entwickeln. Es hat innovative Lösungen für erneuerbare Energie und Energieeffizienz aufgebaut sowie bahnbrechende Innovationen für tierische Proteinersatzstoffe. Dies sind nur einige Ideen für die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen mit Freunden im Mittleren Osten sowie in Europa und Österreich, um die Klimakrise zu bewältigen. Noch ist es nicht zu spät, zu reagieren. Israel steht als Partner bereit.

Mordechai Rodgold ist israelischer Botschafter in Österreich
Mordechai Rodgold ist israelischer Botschafter in Österreich © KLZ/Jürgen Fuchs