Queen Elizabeth II. musste am Mittwoch in ihrer fast 70-jährigen Regentschaft auf die Unterstützung ihres kürzlich verstorbenen Mannes Prinz Philip verzichten.

Die Monarchin zog zum traditionellen "State Opening" des Parlaments ins Oberhaus der Londoner Volksvertretung ein. Seit der Thronbesteigung im Jahr 1953 hatte sie die Parlamentseröffnung nur zwei Mal ausgelassen, und zwar schwangerschaftsbedingt in den Jahren 1959 und 1963.

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Queen Elizabeth II. verlas um halb eins die Regierungserklärung des britischen Premierminister Boris Johnson zur Wiedereröffnung des Parlaments. Der britische Sender BBC präsentiert die Live-Berichterstattung von der Rede der Königin aus Westminster, die in einem dezent fliederfarbenen Mantel samt gleichfarbigem Hut erschien.

Auch die Krone wurde nach Westminster gebracht
Auch die Krone wurde nach Westminster gebracht © AP

Mit einer Reihe neuer Gesetze will Boris Johnson das Land aus der Corona-Krise führen. Vor allem der Nationale Gesundheitsdienst, der NHS, solle besser geschützt werden, sagte Johnson zuletzt in London.

Außerdem will Johnson der Polizei weitere Vollmachten erteilen, um Gewalt unter Jugendlichen einzudämmen, sowie Gerichtsprozesse zu beschleunigen. Dieses Gesetz ist allerdings besonders umstritten, weil es der Polizei erlaubt, Demonstrationen flott aufzulösen. Das Vorhaben der konservativen Regierung, das als Reaktion auf Bewegungen wie Extinction Rebellion und Black Lives Matter gilt, hatte vor einigen Wochen zu heftigen Protesten und vereinzelten Angriffen auf Polizeikräfte geführt. Zudem soll ein Umweltgesetz angekündigt werden, das rechtsverbindliche Umweltziele festlegt. Britische Medien monierten aber, dass noch zahlreiche Projekte der letzten Parlamentssession ihrer Umsetzung harren.

An Traditionen wird in Westminster festgehalten
An Traditionen wird in Westminster festgehalten © AP