Das Festival soll am 6. Juni 2022 am Kölner Tanzbrunnen stattfinden. "Weibliche Acts sind im Musikbusiness völlig unterrepräsentiert", erklärt die Komikerin. "Bei den Grammys gingen zwischen 2013 und 2019 nur zehn Prozent der Nominierungen an Frauen. Auch auf Festivalplakaten muss man weibliche Acts mit der Lupe suchen. Das wollen wir ändern. Wir wollen Musikerinnen sichtbarer machen." Bei dem Festival sollen nicht nur bekannte Künstlerinnen, sondern auch Newcomerinnen und Sängerinnen mit ersten Erfolgen zwischen Pop, Indie und Hip Hop vertreten sein.

Zusagen gibt es unter anderem schon von Lea, Luna, Mine, Annie Chops und den No Angels. Der Vorverkauf beginnt am 25. November. Die Idee zu dem Festival war in der "Carolin Kebekus Show" (ARD) geboren worden. Dort hatte es in der diesjährigen Staffel ein Schwerpunktthema über die mangelnde Repräsentanz von Frauen in der Musikindustrie gegeben. Die Ursachen dafür gehen laut Kebekus bis ins 19. Jahrhundert zurück: "Damals schickte es sich für Frauen nicht, Geld zu verdienen. Deshalb mussten sie ihre Kompositionen unter dem Namen von Männern veröffentlichen. Also gab es nur männliche Komponisten. Bis heute zieht sich dieses Ungleichgewicht durch alle Orchester und Pop-Formationen. Denn oft sitzen an allen entscheidenden Positionen eben Männer."

Frauen fehlten dementsprechend nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne. "Die Ausrede, es würde ja nun mal keine weiblichen Bands geben, darf nicht mehr gelten. Denn es gibt sie, man muss ihnen nur Platz geben. Und genau da setzt unser Festival an: es geht eben um Sichtbarkeit. Unsere Acts sind Vorbilder für Frauen und Mädchen: Mädchen sollen wissen, dass auch sie Rockstars sein können."

Als Zuschauer sind Männer bei dem Festival durchaus willkommen. "Wir können nur etwas ändern, wenn wir alle an einem Strang ziehen", sagte Kebekus. "Wir brauchen einen gesellschaftlichen Diskurs zwischen Frauen und Männern auf Augenhöhe. Es geht uns nicht um Bevorteilung, wir fordern lediglich die gleichen Chancen. Wir wollen, dass Frauen bei Festivals und im Radio genauso präsent sind wie Männer."