Vor der Rolle als Dr. Ross in der Arztserie "Emergency Room" ("ER") war in der Karriere von George Timothy Clooney wenig los. Er sei länger arm als reich gewesen, erklärte er deswegen lange Zeit in Interviews. "ER" war der Schlüsselmoment in Clooneys Karriere, die Serie machte den eleganten Charmeur zum Hollywoodstar und zum Objekt der Begierde: 1997 und 2006 kürte ihn das Magazin "People" zum "Sexiest Man Alive".

Der Umstand, dass seine Karriere erst in der Mitte seiner 30er Fahrt aufnahm, hat Clooney geerdet. Auftritte in Serien und Sitcoms, von "Facts of Life" bis "Roseanne", ließen noch nicht den Möglichkeitshorizont erahnen, der dem aus Kentucky stammenden Schauspieler auch die Welt des Kinos öffnen würde. Auch hier musste Clooney geduldig warten: Robert Rodriguez’ hochgelobter, schwarzhumoriger Film "From Dusk till Dawn" (1997) wurde kein Kassenschlager, "Batman & Robin" (1997) zum kuriosen Reinfall. Den Durchbruch brachte schließlich 2001 "Ocean’s Eleven" an der Seite seiner Kumpel Matt Damon und BradPitt.

George Clooney mit einer Frisur im Stile der 80er: Der Schauspieler mimte in der beliebten US-Sitcom "The Facts of Life" in 17 Folgen einen Handwerker.
George Clooney mit einer Frisur im Stile der 80er: Der Schauspieler mimte in der beliebten US-Sitcom "The Facts of Life" in 17 Folgen einen Handwerker. © (c) imago images/Everett Collection (Embassy Pictures / Courtesy: Everett Collection via www.imago-images.de)

Dass Clooney mehr als zwei Blicke und Kaffee verkaufen kann, hat er mehrfach bewiesen. Für den Klimathriller "The Midnight Sky" (Netflix) war er zuletzt Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent in Personalunion. Sieben Mal inszenierte er mittlerweile, darunter das Politdrama "Ides of March" und "Good Night, and Good Luck" über die Kommunistenhatz in der McCarthy-Ära. Als Produzent von "Argo" durfte er sich 2013 über den zweiten Oscar freuen, den ersten erhielt er 2006 als bester Nebendarsteller im Politthriller "Syriana".

Dieser Mann machte oft Schlagzeilen, indem er nichts tat. Der ihm zugeschriebene Status als ewiger Junggeselle füllte, befeuert durch die rasch wechselnde Damenbegleitung, jahrelang die Klatschspalten. Michelle Pfeifer und Nicole Kidman schlossen mit ihm in den 90ern eine Wette ab, dass er bis zu seinem 40er verheiratet sein würde. Als dies nicht geschah, erneuerten sie die Wette für den 50er. Wieder verloren. Der vorläufige Abschluss aller Spekulationen folgte 2014 mit der Verlobung mit der angesehenen britisch-libanesischen Menschenrechtsanwältin Amal Alamuddin.

Seit 2014 verheiratet: George & Amal Clooney.
Seit 2014 verheiratet: George & Amal Clooney. © Jordan Strauss/Invision/AP

Clooneys Status als jahrelanger A-Schauspieler Hollywoods haben diese Schlagzeilen ebenso wenig geschadet wie sein in den USA diskutiertes Engagement als Kaffeekapsel-Werbefigur. Kritiker sahen darin einen Widerspruch zu seinem Engagement für den Klimaschutz.

Das Phänomen George Clooney trieb indes kuriose Blüten: Im Jahr 2017 verkaufte er sein vier Jahr junges Tequila-Unternehmen um eine Milliarde Dollar. Auch andere bedienten sich der Marke Clooney: Ein Italiener, der sich für den Schauspieler ausgab, ergaunerte mit dieser Masche zwei Millionen Euro. Er wurde festgenommen und verurteilt.