Schon vor zwei Jahren, bei der berühmten Metgala in New York, stand sie da: in einer Art moderner Rüstung mit Kettenhemd. Ihre Inspiration war niemand Geringerer als die Jungfrau von Orléans. Schon damals lag in der Luft: Diese junge Dame wird einfach durchmarschieren und Hollywood quasi im Vorbeigehen erobern. Wobei: Neueinsteigerin ist Zendaya Maree Stoermer Coleman ohnehin nicht: Nachdem ihre Mutter als Hausmeisterin in einem Theater tätig war, ist die 24-jährige Kalifornierin de facto auf der Bühne aufgewachsen und so auch in das Metier hineingewachsen. Die Schauspielschule des American Conservatory Theater in San Francisco war nur mehr eine Frage der Zeit, auch, weil sie bereits mit 14 Jahren mitten im Epizentrum der Unterhaltung stand: Disney.

Als jugendlicher Serienstar („Shake It Up – Tanzen ist alles“) war sie Fixstern im Mauskonzern und arbeitete sich sukzessive nach oben. Und steht sie einmal nicht vor der Kamera, steht sie auf der Bühne und singt. Mit „Spider-Man“ ging ab 2017 ihr internationaler Stern auf, der heller denn je glüht. Im September wurde sie gleich zum Fall für die Geschichtsbücher als bislang jüngste Emmy-Gewinnerin in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ in einer Drama-Serie. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Rolle in der Serie „Euphoria“ (HBO/Sky), in der sie eine jugendliche Drogenabhängige spielt. Staffel zwei ist in der Pipeline, zwei Überbrückungsfolgen wurden als Nervennahrung für die Fans zuletzt ausgespielt.

Und in diesem Tempo geht es weiter. Kommenden Freitag feiert sie mit einer Art Kammerspiel auf Netflix Premiere: „Malcolm & Marie“. Gedreht wurde im vergangenen Juni und Juli während der Pandemie in einer spektakulären Villa in Carmel. Regisseur ist Sam Levinson, der Mastermind hinter der Serie „Euphoria“. An der Seite von Zendaya ist John David Washington („Tenet“, „BlacKkKlansman“), Sohn von Denzel Washington, in der Rolle eines Filmemachers zu sehen. In dem Schwarz-Weiß-Film dreht das Paar seine gesamte Beziehung durch den Fleischwolf. Eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt. Wie es mittlerweile im Showbiz so üblich ist, drängt sich auch die Modebranche in den Scheinwerferkegel der Berühmtheit.

Kein Wunder, bei rund 85 Millionen Followern allein auf Instagram ist Zendaya eine Marktmacht für sich. Im Dezember hat Valentino die 24-Jährige, die ihre eigene Modelinie namens „Daya by Zendaya“ hat, zur Markenbotschafterin ernannt. Davor ist schon Designer Tommy Hilfiger das Husarenstück gelungen, mit ihr zu kooperieren: „Tommy x Zendaya“ war ein Feuerwerk der Diversität. Dafür setzt sich das Multitalent ebenso ein wie für die Black-Lives-Matter-Bewegung. Dass sie im US-Wahlkampf Joe Biden unterstützt hat, ist wenig verwunderlich. Langweilig wird es ihr nicht: Neben dem nächsten „Spider-Man“ warten Kinofans schon sehnsüchtig auf Denis Villeneuves Science-Fiction-Epos „Dune“, dort ist sie an der Seite eines anderen Shootingstars zu sehen: Timothée Chalamet.