Auf der kleinen Insel, die eine 30-minütige Bootsfahrt von der Küste der japanischen Präfektur Ehime entfernt liegt, gibt es keine Restaurants, keine Geschäfte, keine Sehenswürdigkeiten. Aber nirgendwo auf diesem Erdball wird man so begrüßt, wenn man an Land geht. Das Empfangskomitee drängt sich Schnurrhaar an Schnurrhaar, maunzend und mit in freudiger Erwartung hoch erhobenen Schwänzen am Steg, wenn ein Boot mit Besuchern anlegt.

Die Gäste müssen sich ihren Weg auf die Insel Aoshima durch das Meer an Miezen bahnen - an ihnen kommt man im wahrsten Sinn des Wortes nicht vorbei. Aoshima nennt man schließlich nicht umsonst „Insel der Katzen“.

Einst hatten Bewohner die Vierbeiner als Mäusefänger auf die Insel geholt, um die lästigen Nager in Schach zu halten. Die Mäuse waren bald Geschichte, auch die Menschen traten langsam den Rückzug an: In den 1950ern hatte Aoshima rund 900 Einwohner, die hauptsächlich vom Fischfang lebten - heute sind es noch rund 20.

Aber die Katzen blieben, sie sind jetzt die Chefs auf dem 49 Hektar großen Eiland. Rund 120 von ihnen bevölkern die Straßen und die verlassenen Häuser. Artig liefern die zweibeinigen Gäste bei ihrem Besuch Leckereien ab. Auf Aoshima ist wirklich alles für die Katz.

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