Wie ein sanfter Sturm berückender Schönheit zieht derzeit die „Kirschblütenfront“ über Japan. Sie entspinnt sich im Jänner auf Okinawa im Süden und endet Anfang Mai auf Hokkaido im Nordosten. Ein Meer aus Rosa und Weiß, so weit das Auge blicken kann. Ein Duftuniversum, so weit die Nase reicht.

Da sind sogar die sonst so reservierten Japaner komplett aus dem Häuschen. Hanami, das Betrachten der Kirschblüte, wird zelebriert. Sie sind auch nicht nachtragend, dass die Bäume keine essbaren Früchte tragen, denn dafür blühen sie besonders üppig.

Zum Beispiel auf Okinawa, wo man auf dem Weg von Motobu zum Berg Yae einen „Blütentunnel“ aus 4000 Kirschbäumen durchfährt. Oder an den Hängen des Berges Yoshino auf Shikoku, die mit mehr als 30.000 Exemplaren etwa 200 verschiedener Sorten bepflanzt sind. Und im Tsutsujigaoka Park in der Region Tohoki, der bekannt ist für seine hängenden Kirschbäume, die an den Haarschmuck von Maikos und Geishas erinnern.

Obstbäume, die im Frühjahr blühen – das kann jeder. Aber auf Nippon wächst auch die Sorte Shiki-zakura, der „Kirschbaum der vier Jahreszeiten“, die ihre volle Pracht im Herbst entfaltet. Im Ort Senmicho in der Präfektur Aichi befinden sich 1200 dieser Art auf einem Hang und wetteifern mit ihren Blüten mit der Schönheit des bunt gefärbten Laubs der Ahorn- und Ginkgobäume.

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