Griechische Inseln gibt es ja wie Sand am Meer. 3054 Eilande, Felsen, die aus dem Wasser ragen, und Riffe sind es, um genau zu sein. Doch obwohl die Auswahl riesig ist, steuert man ja dennoch immer wieder die gleichen an. Oder man orientiert sich an den Einheimischen, die verlässlicherweise immer wissen, wo es schön, wenig touristisch und vor allem nicht überlaufen ist.

All diese Kriterien erfüllt zum Beispiel die Kykladeninsel Tinos, auf der primär Hellenen ihre Ferien genießen. Und Pilger, die sich ein Wunder erhoffen. 1823 wurde im Hauptort unter den rund 50 Dörfern nämlich ein Marienbild ausgegraben, dessen Fundstelle die Gottesmutter zuvor einer Ordensfrau geflüstert haben soll.

Die riesigen "Boccia"-Felsen bei Volax
Die riesigen "Boccia"-Felsen bei Volax © Iraklis Milas/stock.adobe.com

Zweifellos wundervoll ist der Anblick der knapp 1000 Kirchen und Kapellen auf der Insel, die nicht einmal 9000 Bewohner zählt, sowie die der 600 Taubentürme, Peristeriones genannt, und 80 Windmühlen. Oder der von Pyrgis, Karadiani, Isternia oder Ktikado und einigen mehr – Dörfer, die wahre Schmuckkästchen ohne profitorientierte Bausünden sind.

Als hätten die antiken Götter in einer Mondlandschaft Boccia gespielt, so sieht es auf dem von runden Felsen besiedelten Plateau nahe dem Ortes Volax aus. Erosion formte auch die skulpturähnlichen Steine am Strand Livadia. Wild ist auch das von Bergen durchzogene Hinterland, das man mit dem Mountainbike oder auf Schusters Rappen erkunden kann.

Wie einem recht schnell auffallen wird, gilt Tinos als die Wiege der neugriechischen Bildhauerei. Weißer Marmor und grüner Serpentinit werden hier gebrochen und in Form gebracht. Auch von Besuchern, wenn sie einen Kurs belegen.

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