Wer unter allen Umständen sicher durch den Winter kommen will, kann sich nach wie vor die Anschaffung echter Winterreifen nicht ersparen – weil sie in ihren Eigenschaften bei tiefen Temperaturen durchwegs besser sind als Ganzjahresreifen, und weil Sommerreifen zwischen 1. November und 15. April nur erlaubt sind, wenn die Fahrbahn tatsächlich keine winterliche Glätte aufweist. Dabei ist es aber nicht ­immer notwendig, die gleiche Dimension wie bei den Sommerreifen zu verwenden. "Eine etwas kleinere Dimension ist mitunter ohne nennenswerte Leistungseinbuße unter winterlichen Rahmenbedingungen deutlich preisgünstiger.", sagen die Experten des VKI, die für die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Konsument"34 Winterreifenmodelle getestet hat. Die für ein Auto zulässigen Reifendimensionen sind üblicherweise im Zulassungsschein angeführt. Die Herstellerangaben zur Reifendimension sind in jedem Fall zu beachten.

Zwar steigt bei Neuwagen nach wie vor die Anzahl der angebotenen Reifendimensionen, im Winterreifengeschäft ist aber die Dimension 195/65 R 15 immer noch ein Topseller. Sie ist geeignet für das weite Feld rund um den VW Golf, also die untere ­Mittelklasse. Eine weitere Dimension mit großer Breitenwirkung ist 225/50 R 17, ­vorzugsweise verwendet auf Limousinen und Kombis der Mittelklasse in der Größe eines Audi A4 oder 3er-BMW. Diese beiden Dimensionen waren auch Gegenstand des heurigen Winterreifen-Testprogramms.

195/65 R 15 - die Testergebnisse

Insgesamt erreichte diese Reifendimension ein sehr erfreuliches Ergebnis. Zwei Drittel der Reifen zeigen keine gravierende Schwäche, das Feld erweist sich also als sehr ausgewogen in den wesentlichen Eigenschaften. Auf Schnee verfehlten nur zwei Reifen die Note „gut“. Auf Eis und im Kraftstoffverbrauch erhielten alle Kandidaten eine gute Bewertung. Was aber auch zu bemerken ist: Beim Verschleiß liegt die prognostizierte durchschnittliche Kilometerleistung bei 27.300 km. Der Sieger in dieser Disziplin, der Michelin Alpin 6, schaffte 34.400 km, der Maxxis hingegen nur 21.800 km. Sommerreifen sind in der Regel generell deutlich langlebiger, mit Spitzenwerten um die 50.000 km.

Beim Quartett an der Tabellenspitze überwiegen die positiven Eigenschaften naturgemäß deutlich. Der Dunlop Winter Response 2 erwies sich als sehr konstant und ist lediglich in der Geräuschentwicklung etwas laut. Der Goodyear UltraGrip 9+ ­hatte in keiner einzigen Disziplin einen Durchhänger. Der Michelin Alpin weist nur eine leichte Schwäche im Nasshandling auf. Der Vredestein Wintrac stellte sich in zwei Kriterien als nicht ganz optimal heraus: beim Fahrverhalten auf trockener Fahrbahn und beim Aquaplaning.

225/50 R 17 - die Testergebnisse

Der überwiegende Teil des Angebots in der breiteren Dimension für Mittelklassefahrzeuge zeigt ein akzeptables Ergebnis. Drei Reifen stechen mit dem Testurteil „gut“ hervor. Vor den beiden Reifen am anderen Ende der Tabelle muss gewarnt werden. Wie schon eingangs erwähnt, haben chinesische Reifenhersteller offenbar bei Winterreifen qualitativ noch aufzuholen. Allgemein gilt, dass selbst preisgünstige Winterreifen sehr oft akzeptable oder sogar überraschend gute Wintereigenschaften besitzen, dass sie am ehesten im Nassgriff versagen und deshalb in der Bewertung zurückfallen. Der Goodride Z-507 Zuper Snow versagte aber auch auf Schnee komplett und lag auf Eis genauso ganz hinten. Ebenfalls auf „nicht zufriedenstellend“ abgestürzt ist der Linglong Green-Max Winter Uhp, der zwar auf Eis und Schnee ein passables Ergebnis ablieferte, aber bei Nässe total versagte.

Die drei Kandidaten an der Tabellenspitze zeigen keine nennenswerten Schwächen. Der Dunlop Winter Sport 5 macht als Sieger im Schnee seinem Namen alle Ehre, und der Michelin Alpin 6 glänzt mit dem geringsten Verschleiß. Der Kleber Krisalp HP3 führt das „durchschnittliche“ Mittelfeld an und verfehlte die Note „gut“ nur knapp wegen des mittelmäßigen Ergebnisses bei Nässe.

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Die Arbeiterkammer Oberösterreich stellt die Testergebnisse im Download kostenlos zur Verfügung