Weil man zur Immunstärkung meist genügend Ingwer gebunkert hat, wagen wir uns an die Fermentation von Ingwerbier. Im England des 19. Jahrhunderts mauserte es sich zum Modegetränk.

Es prickelt auf der Zunge und erzeugt beim Einschenken einen molligen dichten Schaum. Während der Gärung entsteht eine ganze Menge Aroma, eine kleine Menge Alkohol und Kohlendioxid, deshalb ist es wichtig, regelmäßig den Druck aus den Flaschen zu lassen.

Um die Fermentation in die Gänge zu bringen, werden bei Getränken verschiedene Starter eingesetzt. Gerstenmalz etwa enthält das Enzym Amylase, das beim Gärprozess hervorragende Arbeit leistet. Eine „Kombucha-Mutter“ übernimmt die Arbeit im beliebten fermentierten Teegetränk und bei Ingwerbier ist es ein flüssiger Starter, der „Ginger Bug“ genannt wird. Er lässt sich gut selbst herstellen. Und schon kann es losgehen, mit dem selbst „gebrauten“ Ginger Beer.

Starterzubereitung Ginger Bug

Zutaten für 200 ml: 20–30 g unbehandelter Ingwer, 20–30 g Vollrohrzucker

Zubereitung: Einmachglas rund 10 Minuten auskochen, trocknen lassen. Dann 180 ml Wasser einfüllen, 1 TL grob gehackten Ingwer mit Schale und 1 TL Zucker dazugeben, kräftig umrühren. Küchenpapier oder ein sehr sauberes Tuch über den Deckel legen und mit einem Gummiringerl fixieren. Bei Raumtemperatur an einem schattigen Platz stehen lassen. Am nächsten Tag kommt dieselbe Menge Ingwer und Zucker in die Zubereitung, im Laufe des Tages dreimal umrühren. Wiederholt man den Schritt mehrere Tage, bilden sich Gasblasen – das dauert zwischen 2 und 7 Tagen. Dann ist der Ginger Bug fertig. Passiert in dieser Zeit nichts, bitte entsorgen und neu starten.

Für Einsteiger: vielfältige Rezepte rund um das Thema Fermentation
Für Einsteiger: vielfältige Rezepte rund um das Thema Fermentation © Stocker Verlag

Selbst gemachtes Ingwerbier

Zutaten für 1 l Ingwerbier: 2–6 cm Ingwerwurzel, 100 g Vollrohrzucker, 70 ml Ginger Bug (siehe Rezept unten), Saft von ½ Zitrone

Zubereitung:

1. Ingwer mit Schale grob hacken, mit 500 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, 15 Min. bei niedriger Flamme köcheln lassen, vom Herd ziehen. 500 ml Wasser und Zucker zugeben, gut verrühren, bis er sich auflöst, und auskühlen lassen. Dann den Ginger Bug und den Zitronensaft dazugeben. Die Flüssigkeit in eine oder zwei Flaschen sieben, die Ingwerstücke kommen nicht in die Flasche(n). Mit einer Küchenrolle oder einem kleinen Tuch abdecken und mit einem Gummiringerl fixieren. Einige Tage fermentieren, bis Blasen auftauchen.

2. Dann werden die Flaschen komplett verschlossen und bleiben bei Raumtemperatur noch rund zwei Wochen stehen. In dieser Zeit ist es wichtig, die Reaktion in den Flaschen zu beobachten und das Getränk hin und wieder zu probieren. Kohlendioxid entsteht – der Inhalt einer Flasche kann, wird nicht entlüftet, schnell einmal überquellen. Wenn das Ingwerbier schmeckt, wird es verschlossen, kommt in den Kühlschrank und wird zur Sicherheit immer wieder kurz und vorsichtig geöffnet. Je länger man mit dem Trinken wartet, desto weniger süß und desto höher der Alkoholgehalt.