Atemnot, Verlust des Geschmackssinns, Fieber oder auch Kopfschmerzen: Dass es sich bei diesen Dingen um Symptome des Coronavirus handeln kann, ist mittlerweile allgemein bekannt. Zusätzlich weiß man inzwischen auch, dass das Virus nicht nur die Lunge befällt, sondern auch in anderen Organen – wie etwa im Gehirn – für unerwünschte Effekte sorgen kann.

Doch neben all diesen bekannten Auswirkungen, die das Virus auf den menschlichen Körper haben kann, gibt es auch solche, die bislang weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Dazu zählen unter anderem Hautausschläge und die sogenannten Covid-Zehen.

Covid-Zehen

Das Phänomen Covid-Zehen tritt in seltenen Fällen ein bis vier Wochen nach einer Infektion auf. Dabei schwellen Hände und/oder Füße an oder verändern ihre Farbe – dann sind etwa rot-violette Färbungen zu erkennen. Grund dafür ist eine Entzündung an Händen oder Füßen. In vielen Fällen ging die Erscheinung nach ein bis zwei Wochen von selbst zurück – ohne weitere Behandlung. In seltenen Fällen blieb die Symptomatik über ein paar Monate aufrecht. Betroffene benötigten dann oft eine Behandlung mit Salben und Medikamenten.

Verfärbungen und Schwellungen: Covid-Zehen
Verfärbungen und Schwellungen: Covid-Zehen © Tunatura - stock.adobe.com

Doch wie kann es sein, dass infolge einer Virusinfektion Entzündungen an Händen oder Füßen entstehen? Laut einer Studie, die im British Journal of Dermatology erschienen ist, dürfte die Antwort dazu in der Immunreaktion zu finden sein. Den Forscherinnen und Forschern zufolge könnte eine Immunantwort auf das Virus bei Betroffenen mit besonders hoher Konzentration bestimmter Autoantikörper einhergehen. Diese reagieren dann fehlgeleitet auf Zellen und Gewebe des eigenen Körpers. Am häufigsten tritt das Phänomen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach milden oder asymptomatischen Verläufen auf.

Nesselsucht

Doch nicht nur an Finger und Zehen kann es zu klar sichtbaren Effekten kommen. Auch sonst können am Körper Hautreaktionen auftreten. So etwa Nesselsucht und andere Ausschläge. Das ist kein neues Phänomen. Auch bei anderen Infektionskrankheiten kann es passieren, dass es zu Reaktionen der Haut kommt. Manche Hautveränderungen wiederum sind eher spezifisch für eine Covid-19-Erkrankung.

So kommen etwa Hautausschläge mit Bläschen während der Infektion vor. Laut Medizinerinnen und Mediziner sei das ein Zeichen dafür, dass die Coronaviren die Zellen der oberen Haut sowie der Schleimhaut direkt angreifen können. Zudem gibt es bei Erkrankten auch immer wieder Rötungen der Haut, die dem Verlauf der Blutgefäße folgen. In manchen Fällen kann hier das betroffene Gewebe sogar absterben.

Rötungen der Haut

Bei solchen Rötungen, die dem Verlauf der Blutgefäße folgen (egal ob sie mit oder ohne Absterben des Gewebes einhergehen), liegt laut aktuellem Kenntnisstand eine Störung jener Zellen vor, welche die Blutgefäße von innen auskleiden. Im Rahmen der Infektion kommt es zu einer Aktivierung dieser Zellen sowie von Blutplättchen. Das ist eine Veränderung, die auch bei anderen Organen während der Infektion vorkommen kann. Hautveränderungen dieser Art wurden bei Patientinnen und Patienten mit mittelschweren bis schweren Verläufen beobachtet.

Herpes und Haarausfall

Eine weitere dermatologische Erscheinung, welche von Ärztinnen und Ärzten bei Covid-19-Erkrankten beobachtet wurde, ist das Vorkommen von Ekzemen. Diese können nach Ablauf einer Infektion auftreten. Meist handelt es sich dabei etwa um Gürtelrose, oder andere Herpesvirenausbrüche. In seltenen Fällen wurde auch entzündlich bedingter Haarausfall verzeichnet.