Es sind erste Effekte – positive wohlgemerkt – des Lockdowns zu erkennen. Simulationsforscher Nikolas Popper hat schon am Tag, an dem der Lockdown verkündet wurde, gemeint, dass es rund einer Woche dauern werde, um Auswirkungen der verschärften Coronamaßnahmen detektieren zu können. Im Morgenjournal (ö1) hat er diese am  Montag nun bestätigt.

Nach einer Woche Lockdown für Geimpfte und zwei Wochen für ungeimpfte Personen, habe man, regional unterschiedlich, zu verschiedenen Zeitpunkten den „Peak das Maximum an positiven Testungen erreicht“. Die Tendenz gehe nach unten. Nun müsse man beobachten, wie schnell dies passiere. 

Effekt zeigt sich auf den Intensivstationen noch nicht

Allerdings, auf den Intensivstationen sind diese ersten positiven Effekte noch nicht zu bemerken - "da ist noch ein Anstieg gegeben", sagt Popper. Hier ist immer eine Zeitverzögerung zu den Neuinfektionen von etwa zehn Tagen bis zwei Wochen zu sehen. Bis ein nachhaltiger Bremseffekt in den Spitälern zu sehen sein wird, werde es noch dauern. 

Der Lockdown als Wellenbrecher für die vierte Welle funktioniere. Aktuell würden unterschiedlichste Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen wirken: Lockdown, Impfungen, Immunsierung. "Mittelfristig müssen wir schauen, dass wir auf zehn Prozent Covid-Auslastung auf den Intensivstationen kommen, damit die Menschen, die dort arbeiten, auch wieder in einen Normalbetrieb kommen können", erklärt Popper.

Wann endet der Lockdown?

Auf die Frage, ob dieser Lockdown am 12. Dezember enden wird, antwortete Popper vorsichtig. Erst Mitte dieser Woche werde man die Datengrundlage für diese politische Entscheidung in den Modellen erkennen können. 

Um nach diesem Lockdown keinen weitere mehr zu benötigen, müsse die Politik klar kommunizieren, wie wichtig der erste Stich sei. 30 Prozent haben noch keine einzige Dosis einer Covid-Impfung erhalten. "Es wird die Herausforderung sein, diese vor dem 1. Februar davon zu überzeugen, sich die Impfung zu holen." Denn aktuell würden vor allem Booster-Impfungen verabreicht.