Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft die Zulassung eines Corona-Medikaments des US-Pharmakonzerns Merck & Co., der in Österreich unter dem Namen MSD bekannt ist. Wie die EMA am Montag mitteilte, leitete der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ein fortlaufendes Prüfverfahren für das Medikament "Molnupiravir" zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten ein. Molnupiravir ist ein antivirales Medikament in Pillenform, das von Merck & Co. zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt wurde.

Anfang Oktober hatte der Konzern erste Daten aus einer Phase-III-Studie (775 Probandinnen und Probanden) veröffentlicht. Dabei handelt es sich noch nicht um eine abschließende Analyse, auch eine Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Publikation steht noch aus.

Die Daten, welche das Unternehmen aber veröffentlicht hat, werden von Experten bislang positiv bewertet - mehr können Sie hier nachlesen. Auf Basis der Daten könne "Molnupiravir" das Risiko, einen schweren Verlauf zu entwickeln, um 50 Prozent reduzieren, so der Pharmakonzern. Covid-Patienten mit milden bis moderaten Symptomen, die mit einem Placebo behandelt wurden, hätten in 14,1 Prozent der Fälle innerhalb von 29 Tagen ins Krankenhaus gemusst oder seien gestorben, erläuterte Merck. In der Patienten-Gruppe, die mit dem Medikament behandelt wurde, seien es mit 7,3 Prozent nur etwa halb so viele gewesen. 

Die Wirkweise von "Molnupiravir"

Das Medikament kann als Tablette bzw. als Kapsel eingenommen werden. Ursprünglich wurde es als Grippemedikament entwickelt. Dieses Präparat blockiert die Vermehrung des Virus in der Zelle. Kritisch ist der Zeitpunkt der Verabreichung. Denn da es eben die Virusvermehrung unterbinden soll, muss es sehr früh im Krankheitsverlauf gegeben werden. Bis maximal fünf Tage nach Symptombeginn muss das Präparat für fünf Tage eingenommen werden.