Vor allem durch die Corona-Maßnahmen blieben Influenza-Fälle im letzten Winter weitgehend aus. Daher dürfte in diesem Winter eine besonders starke Grippewelle drohen. So warnte etwa MonikaRedlberger-Fritz, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für die Erfassung und Überwachung von Influenza-Virusinfektionen: „Was wir sehen, ist, dass nach einer oder zwei milden Saisonen eine starke Grippewelle folgt", warnte Redlberger-Fritz. Die Impfung zum Schutz vor dem Influenzavirus wird daher heuer besonders nachdrücklich empfohlen.

Risikogruppen schützen 

Vor allem sollen sich die besonders gefährdeten Gruppen schützen, heißt es. Dazu zählen etwa Kinder, Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen. Da vor allem bei vielen älteren Menschen der dritte Stich der Covidimpfung gerade durchgeführt wurde, oder demnächst ansteht, stellt sich hier die Frage: Ist eine Grippeimpfung in zeitlicher Nähe überhaupt möglich?

Impfexperte Herwig Kollaritsch sagt dazu: „Es spricht nichts dagegen, gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 zu impfen. Es muss kein Abstand eingehalten werden.“ Nur für den Fall, dass man mögliche Impfreaktionen klar auf die jeweiligen Impfstoffe zurückführen kann, sollte man einen geringen Abstand zwischen den beiden Stichen einhalten. Zwei Wochen seien dafür aber ausreichend.

Pneumokokkenimpfung 

Auch zur Pneumokokkenimpfung wurde heuer besonders nachdrücklich aufgerufen. Immer noch nehmen zu wenige das Angebot wahr. Eine Infektion "kann absolut tödlich verlaufen", warnte der Pneumologe Michael Meilinger. Auch bei dieser Impfung muss kein Abstand aus Risikogründen zur Verabreichung des Covid-Vakzins eingehalten werden. Selbes gilt auch für andere Impfungen wie FSME: Empfohlen wird bei allen ein Abstand von 14 Tagen, aber nicht wegen möglicher Wechselwirkungen, sondern auch hier nur, um im Zweifelsfall Impfreaktionen der beiden Vakzine unterscheiden zu können.

Für Allergiker stellt sich oft zusätzlich die Frage, ob sie spezifische Immuntherapien zeitgleich mit der Covidimpfung durchführen können. Experten haben dazu eine eindeutige Antwort: "Unter einer laufenden spezifischen Immuntherapie kann man problemlos eine Coronaimpfung durchführen", versicherte Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums. Es sollte nur ein Abstand von mehreren Tagen bis zu zwei Wochen zwischen den AIT-Dosen und einer Covid-Schutzimpfung liegen.

Eine allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) ist die einzige wirksame Therapie einer Typ-1-Allergie. Die Therapie existiert als subkutane mittels Spritze in das Fettgewebe und als sublinguale Therapieform über Tropfen- oder Schmelztabletten, die unter die Zunge geträufelt bzw. gelegt werden. Die Therapiedauer beträgt drei Jahre.