Das ist einer jener Punkte, die viele Menschen unsicher werden lässt, wenn es um die Covid-Impfung geht – die Langzeitwirkungen. Man wisse viel zu wenig darüber, wie sich die Impfung Monate, oder auch Jahre nach der Verabreichung auf das Immunsystem auswirke.

Beginnen wir mit einer Begriffsdefinition. Langzeitwirkungen oder auch Langzeitfolgen bei Impfstoffen beschreiben nicht Folgen, die Jahre nach dem Impfzeitpunkt plötzlich auftreten. Sie beschreiben Folgen, die innerhalb von zwei Monaten nach dem Verabreichen des Vakzins auftreten. Es ist möglich, dass diese dann länger anhalten. Zudem werden die Bestandteile des Impfstoffes im Körper abgebaut, es bleibt also nichts zurück, was Jahre später eine besorgniserregende Reaktion oder Erkrankung auslösen könnte.

Das Sicherheitsnetz funktioniert

Molekularbiologe und Science Buster Martin Moder erklärt dies so: „In den seltenen Fällen, in denen es Langzeitfolgen gab, sind diese zumeist innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Impfung aufgetreten. Ein Beobachtungszeitraum, wie wir ihn bei der Corona-Impfung hatten, reicht also aus, um solche Dinge zu finden.“ Ein gutes Beispiel dafür sind die Sinusvenenthrombosen, welche nach Impfungen mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca aufgetreten sind. Hier wurden dem Amt für Sicherheit im Gesundheitswesen bis Ende August 2021 zwölf Fälle einer Vakzin-induzierte thrombotische Thrombozytopenie (VITT) gemeldet, darunter war auch ein Todesfall. Der schwedisch-britische Impfstoff wurde bislang in Österreich in knapp 1,6 Millionen Dosen verabreicht.

Dass solch seltene Nebenwirkungen detektiert werden, zeigt, dass die Überwachung der Vakzine durch die europäische Arzneimittelagentur (EMA) und andere internationale sowie nationale Behörden funktioniert. Fachleute der Universität Oxford haben zudem in einer Studie gezeigt, dass die Gefahr, eine Venenthrombose zu entwickeln, nach einer Covid-Erkrankung fast 200 Mal höher als nach einer Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca.

Mittlerweile konnten schon Unmengen an Daten zur Sicherheit in Bezug auf die Covid-Impfungen gesammelt werden. Inklusive der ersten Studienphasen werden die Vakzine schon mehr als ein Jahr verimpft, bislang wurden weltweit 5,33 Milliarden Dosen verabreicht. Das Sicherheitsprofil dieser Impfstoffe ist also bekannt. Wieso diese Impfstoffe in der Entwicklung so schnell waren, haben wir hier erklärt.