Nachdem langsam aber sicher die Impfkampagne ins Rollen kommt, gleichzeitig, durch die Meldungen aus Österreich, Dänemark und Co. aber auch die Verunsicherung in der impfwilligen Bevölkerung steigt, hier die  wichtigsten Punkte zu Impfreaktionen und Nebenwirkungen zusammengefasst.

Grundsätzlich ist zwischen Impfreaktionen und Nebenwirkungen zu unterscheiden - das betrifft nicht nur die Covid-Schutzimpfungen, das betrifft alle Impfungen. Impfreaktionen sind Beschwerden nach einer Impfung, etwa Rötungen an der Impfstelle, Fieber oder Kopf-/Gliederschmerzen. Diese klingen im Normalfall nach wenigen Tagen ab. Als Nebenwirkungen werden unbeabsichtigte und schädliche Reaktionen auf die Impfung bezeichnet, die zur Hospitalisierung führen, oder auch lebensbedrohlich sein können.

Impfreaktionen und Nebenwirkungen sind bekannte Erscheinungen, ihr Auftreten zeigt, dass die Impfung wirkt und durch das Vakzin das Immunsystem angesprochen wird. 

Keine Selbstmedikation

Experte Markus Zeitlinger von der MedUni Wien, rät davon ab, vor einer Impfung blutverdünnende Medikamente einzunehmen. Denn auch Medikamente wie Aspirin haben Nebenwirkungen - etwa ein bis zehn Personen von 10.000, die besagtes Präparat einnehmen, entwickeln Blutungen, aber auch Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. "Von einer Selbstmedikation ist abzuraten", so Zeitlinger.  

Wie mit Impfreaktionen umgehen?

Was bedeutet das nun aber für Personen, die sich impfen lassen und  Impfreaktionen entwickeln? Welche Beschwerden sind im Rahmen? "Wir beobachten, dass Impfreaktionen stärker bei Menschen unter 30 Jahren auftreten, etwa Fieber, Schüttelfrost oder Gliederschmerzen, nach 48 Stunden legen sich diese im Normalfall", sagt Klaus Vander vom Institut für Krankenhaushygiene an der MedUni Graz. Halten die Impfreaktionen also mehr als zwei Tage an, bessern sich weder Schmerzen noch das generelle Wohlbefinden, dann sollte man zuerst den Hausarzt oder die Hausärztin kontaktieren. 

Ärztin oder Arzt ist es auch, der dann die Impfreaktion oder Nebenwirkung meldet, diese werden in Österreich vom BASG aufgezeichnet. Ein solches Meldesystem muss jedes Land betreiben. In Bezug auf die Covid-Impfstoffe wurden am häufigsten Fieber, Kopfweh sowie Schmerzen an der Impfstelle gemeldet. Die meisten Meldungen betreffen in der Tat den Impfstoff von AstraZeneca. Pro 1000 Impfungen werden bei diesem Vakzin im Durchschnitt 47,65 Meldungen eingebracht, bei Moderna sind es 9,2 und bei Biontech/Pfizer 5,56.

Stärkere Impfreaktionen bei Jüngeren

In diesem Zusammenhang wichtig zu wissen ist, dass bekannt ist, dass bei AstraZeneca die Impfreaktionen bei der ersten Dosis stärker sind, als bei der zweiten. Bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna ist es genau umgekehrt. Auch im Hinterkopf zu behalten: Mit AstraZeneca wurden vor allem jüngere Menschen geimpft und in dieser Gruppe zeigt das Immunsystem stärkere Impfreaktionen.

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Jene Zwischenfälle, die im zeitlichen Zusammenhang mit AstraZeneca aufgetreten sind, werden aktuell untersucht. Die österreichischen Behörden wie auch die EU-Arzneimittelbehörde konnten bislang keinen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und Erkrankung feststellen.