Beginnt man (wieder) mit dem Sporteln, kommt irgendwann der Moment, in dem man sich ansieht, wie man die eigene Leistung noch steigern könnte. Schnell landet man dabei auch im Bereich der Sporternährung und findet sich zwischen Gels, isotonischen Getränken, Nahrungsergänzungsmitteln und Rezeptbüchern für Eiweißshakes wieder. Da stellt sich unweigerlich die Frage: Brauche ich das wirklich?

Diätologin Manuela Konrad erklärt: „In der Sporternährung gibt es das Food-First-Prinzip (Anm.; übersetzt: Nahrungsmittel zuerst). Dieses meint, dass man alles, was man über die klassische Ernährung zuführen kann, auch so zuführen sollte.“ Echte Lebensmittel haben den Vorteil, dass in einem Produkt ein großes Repertoire an unterschiedlichen Aminosäuren enthalten ist. „Diese sind zwar nicht so hoch dosiert, aber in ihrer Komplexität eindeutig empfehlenswert, wenn man beispielsweise Muskeln aufbauen möchte“, so die Expertin. So könne man statt zum Eiweißshake etwa zum Käsebrot oder zur Topfencreme mit Obst greifen.


Die Sporternährung solle man sich laut der Diätologin ähnlich wie eine klassische Ernährungspyramide vorstellen: „Ganz unten liefert die Basisernährung die Grundlage, auf der ich alles Weitere aufbauen kann. Erst ganz oben an der Spitze stehen die Supplemente.“

Unter Supplementen versteht man eben Sportgels, Nahrungsergänzungsmittel und isotonische Getränke. Aber sind diese ganz abzulehnen? „Wirklich wichtig ist, wie ich mich im Alltag ernähre, alles andere kommt aufbauend dazu. Es gibt aber natürlich viele Situationen, wo Supplemente vor allem deswegen zum Einsatz kommen, weil sie einfach anzuwenden sind. Da sind diese natürlich hilfreich und völlig in Ordnung“, so Konrad. Das treffe zum Beispiel zu, wenn man nach der Arbeit noch schnell eine Runde mit dem Rennrad drehen will, aber nicht die Zeit hat, sich selbst etwas zu mischen.


Wichtig ist bei all diesen ergänzenden Nahrungsmitteln, sie nicht unerprobt einzusetzen: „Hat man sich etwa als Ziel vorgenommen, im Herbst einen Cityrun mitzulaufen, sollten alle Getränke und Gels, die dabei wahrscheinlich zum Einsatz kommen, schon langfristig im Training davor ausgetestet worden sein.“ Denn die Grundregel lautet: Keine Experimente beim Wettkampf!

Im Hobbysport braucht man aber nicht zwingend zu Supplementen zu greifen. Allerdings empfiehlt es sich, bei Ausdauersport, der mehrere Stunden dauert – wie eine Skitour im Winter oder ein Aufstieg auf einen Gipfel im Sommer – regelmäßig Kohlenhydrate zuzuführen. Denn das steigert nachweislich die Leistung. Auch diese kann man einfach über klassische Getränke wie aufgespritzten Apfelsaft oder Nahrungsmittel wie Bananen, Äpfel oder Kekse zu sich nehmen.