Auf geht’s! Zielrichtung: Fitness. Für viele führen die ersten Schritte aber nicht auf die Laufstrecke, die Gymnastikmatte oder den Hometrainer, sondern zum nächsten Sportartikelhändler. In der Hoffnung, man könne dort eine Extraportion Motivation in Form einer neuen Ausrüstung einkaufen. Bei manchen ist es dagegen tatsächlicher Bedarf, bei anderen nur das präsumtive schlechte Gewissen, dass man sich im Kampf gegen den inneren Schweinehund zum Komplizen macht. Motto: „Wenn ich mir schon diese sündteure Ausrüstung gekauft habe, dann werde ich sie – verflixt noch einmal – jetzt auch verwenden.“

Tatsächlich können einem neue Schuhe, neue Sportuhr, neue Shirts und Shorts oder eine neue Yogamatte den letzten Schubs geben, vom Sofa aufzustehen. Ein zwar konsumverzogenes Motiv, aber wirksam. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass einen ein durch Hamsterkäufe konditionsversprechender Luxusgüter erwirkter Privatkonkurs automatisch fitter macht.

Funktionelle und auch haltbare Sportmode ist zwar nicht ganz billig, aber das teuerste muss längst nicht das beste oder passendste Teil für die eigenen Ansprüche sein. Was sich umgekehrt nicht auszahlt, ist an der falschen Stelle zu sparen. Das minimiert nicht nur den Spaßfaktor, sondern kann im Ernstfall auch gesundheitlich negative Folgen haben.

Schuhe. Für die Suche nach den richtigen Laufschuhen sollte man sich Zeit – und nicht die nächstbeste Onlinehändlerseite – nehmen. Beratung schadet nicht, wenn es darum geht, das individuell zu Laufstil, Fußform, Trainingsform und Untergrundart passende Modell zu finden, zu probieren – und dann erst zu kaufen. Immer noch geht es zwar um Dämpfungs- und Stabilisierungsaufgaben, die der Schuh erfüllen soll. Im Fachhandel hat man sich aber mittlerweile von der isolierten Analyse der Abrollbewegung distanziert und konzentriert sich auf den gesamten Bewegungsablauf. Und die optimale Passform (am besten zu probieren am Nachmittag, weil sich der Fuß im Laufe des Tages verändert): im Stehen eine Daumenbreite Platz zwischen großer Zehe und Schuhspitze, gut anliegend an der breitesten Stelle, ein fester Halt im Fersenbereich und eine fixierende Schnürung.
Auf jeden Fall nicht die alten, ausgelatschten und spröde gewordenen Veteranen aus dem Kasten holen. Damit tut man seinen Gelenken nichts Gutes.

Bekleidung.Funktionswäsche ist – bei allen Nachteilen – dicker, atmungsimmuner und schnell nass und schwer werdender Baumwollkleidung vorzuziehen. Es beginnt bei der Unterwäsche und setzt sich bis zum – im Fall von Outdoorsport – wind- und wasserdichten Regenschutz fort. Die Fasern – ob Kunststoffe, Misch- oder wieder verstärkt Merinofasern haben den Vorteil, dass sie atmungsaktiv, schnell trocknend und teilweise geruchsneutralisierend wirken und die Feuchtigkeit nach außen leiten. Zudem sollte man – vor allem bei Socken und Sport-BHs – auf flach verarbeitete Nähte achten.

Grundsätzlich sollte man zwar auch bei der Passform eigenen Vorlieben folgen, meist erweist sich aber in puncto Bewegungsfreiheit eng anliegende Kleidung am praktikabelsten. Sie verfügt zudem teilweise über spezielle Gewebemischungen, die an neuralgischen Stellen stützen oder schützen, um Zug- und Dehnungsbelastungen auszugleichen.

Zusatzgeräte. Freilich bringen ein Basissatz an Hanteln, Bälle, Dehnungsbänder, ein Hometrainer oder eine Rudermaschine Abwechslung in den Trainingsalltag. Das Zimmer in ein eigenes Fitnessstudio zu verwandeln zahlt sich aber selten aus, meist reicht für sehr wirkungsvolle Übungen nämlich das eigene Körpergewicht – und ein bisschen Kreativität beim Ansteuern diverser Muskelgruppen. Ähnliches gilt für elektronische Gadgets wie Laufuhren, Fitness-Apps, Tracker oder Pulsmesser: Gut, wenn man sie hat (und auch bedienen kann), aber längst kein Muss. Fit machen nicht sie, sondern die Bewegung.