Wer für einen Kurzaufenthalt in Graz eine Bleibe mit zentraler Lage und bestechendem Ausblick sucht, wird früher oder später unweigerlich auf die frisch renovierten „LK43 lodging“ Appartements von David Hipfl stoßen. Direkt am Lendkai steht das Haus aus dem 19. Jahrhundert. Als der Vorbesitzer dieses zum Verkauf anbot, hat Hipfl die Gelegenheit beim Schopf gepackt: „Als Bauträger war es für mich reizvoll, ein Projekt zu starten, bei dem ich freie Hand habe.“ Außerdem hatten die Innenstadtnähe und der Standort im florierenden Lendviertel den Hausherren überzeugt.

Neue Ideen

Das Altbaustiegenhaus führt hinauf zu den Appartements.
Das Altbaustiegenhaus führt hinauf zu den Appartements. © (c) © oliver wolf

Aber allein die gute Lage reichte Hipfl und Architekt Daniel Schlosser nicht aus: „Wir wollten hier etwas Besonderes schaffen. Etwas, von dem die Leute sagen: Das hab ich so noch nicht gesehen“, sagt Schlosser. Die Idee: Jedes Zimmer bekommt sein eigenes Thema. Grundlage dafür bieten die eigens für die Räume gedruckten Tapeten. So finden sich im Haus vier Einzimmerappartements, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
„The Forest“ ist nur 13 Quadratmeter groß. Durch die beinahe vier Meter hohen Decken und das Hochbett wird der Raum aber perfekt ausgenutzt. Dort findet man sich, dem Namen entsprechend, quasi mitten im Wald wieder. Die Tapete zeigt Bäume, die Glühbirnen werden von Vogelfiguren gehalten und ein Baumstamm fungiert als Tisch.

Blick ins Grüne

"The Forest" lässt seine Besucher quasi im Wald übernachten.
"The Forest" lässt seine Besucher quasi im Wald übernachten. © (c) © oliver wolf


Wer helle Wände vorzieht und trotzdem auf das Grazer Wahrzeichen blicken möchte, kann sich im „Stairway to Heaven“ einnisten. Auch farblich ist in jedem der Räume alles abgestimmt – vom Badezimmerteppich bis zur Kaffeemaschine.
Das Altbauflair kommt trotz der modernen Einrichtung nicht zu kurz. Vor allem im original belassenen Stiegenhaus lässt es sich von vergangenen Tagen träumen.Die Renovierung der Appartements wurde dank eines peniblen Zeitplans in wenigen Monaten durchgeführt. Nachdem im Jänner begonnen wurde, war bereits zu Ostern alles fertig: „Es war eine sehr intensive Zeit. Aber es ist schön, zu erleben, wie ein Projekt wächst und man selbst an diesem Projekt wächst.“

Unerwartete Entdeckungen

Damit das Konzept auch wirklich gelingt, wurde auf kleine Details viel Wert gelegt.
Damit das Konzept auch wirklich gelingt, wurde auf kleine Details viel Wert gelegt. © (c) © oliver wolf

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Überraschungen blieben bei den Umbauten nicht aus: Eigentlich sollte durch das Entfernen der abgehängten Decken nur Raumhöhe geschaffen werden. Doch dabei machten die Bauarbeiter eine Entdeckung: Zum Vorschein kam eine gut erhaltene Altbaudecke mit freskenhaften Bemalungen. „Uns war sofort klar, dass wir das in das Raumkonzept integrieren“, sagt Architekt Schlosser. In zwei der vier Räume findet sich daher der bestechende Kontrast aus bildstarken Tapeten, moderner Einrichtung und Decken, die an alte Klöster und Villen erinnern.
Frei von dem ein oder anderen Stolperstein blieben die Renovierungsarbeiten nicht: Vor allem die Lage in der Innenstadt erforderte präzise Planung: „Man kann ja nicht einfach nach Lust und Laune die Straße sperren. Auch auf die Anrainer muss man Rücksicht nehmen.“ Das Ergebnis ließ aber Mühen in Vergessenheit geraten: „Wir wollten mit wenig Budget in kurzer Zeit etwas Einzigartiges erschaffen. Und ich denke, das ist uns gelungen“, freut sich Schlosser.