Passivhäuser gibt es jetzt seit 1991. Mittlerweile sind in Europa 50.000 Wohneinheiten in diesem Baustandard in der Praxis erprobt. In Österreich hat das Passivhaus eine knapp 20-jährige Erfolgsgeschichte. Die Pionierarbeit ist also geleistet, was ein Passivhaus ist oder kann, muss heute kaum noch erklärt werden. „Ausführende Firmen zu bekommen, die wissen, worauf es in diesem Bereich ankommt, ist heute auch keine Schwierigkeit mehr“, erklärt der steirische Architekt Erwin Kaltenegger, der bei seinen Planungen seit 2001 auf ein möglichst energieautarkes Wohnen setzt und nach der Realisierung von mehr als 50 Passivhäusern allein im Privatbereich sagen kann: „Ich sehe auch architektonisch keine Einschränkungen bei dieser Bauweise.“ Und das Argument „zu teuer“ sei leicht vom Tisch zu wischen. Kaltenegger: „Auch ohne Einbeziehung von Förderungen fallen fürs Bauen im Passivhausstandard nicht mehr als 4 bis 6 Prozent Mehrkosten an. Rechnet man die Lebenszykluskosten, steigt man mit dem Passivhaus sowieso besser aus.“ Allerdings fehle in Österreich derzeit der politische Wille, Passivhäuser zu fördern. „Energie ist einfach zu billig“, sagt der Experte und ergänzt: „Im öffentlichen Bereich beziehungsweise im geförderten Wohnbau ist das Thema derzeit gestorben. - Im Gegensatz zum privaten Hausbau.“

Wohnqualität überzeugt

Dabei gehe es den Menschen aber nicht nur ums Energiesparen, sondern auch um die Wohnqualität. Die angenehmen Oberflächentemperaturen im Passivhaus und die hervorragende Luftqualität seien überzeugend. Und die mögliche Energieautarkie verstärke das Sicherheitsgefühl der Bauherren.

Aber das lässt man sich am besten von Menschen erklären, die bereits in einem Passivhaus leben. Die „Tage des Passivhauses“ laden demnächst dazu ein. 132 Passivhäuser in ganz Österreich können dabei besichtigt werden. Details unter passivhausprojekte.de