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Und nun vergessen Sie den Titel der Serie und alles, was Sie damit assoziieren auch gleich wieder. Es ist sicher falsch. Es ist beschaulich in dem kleinen schwedischen Städtchen, wo Vater und Sohn die Gesetzeshüter sind. Als ein Bankraub passiert, ist das schon nicht wenig. Blöd nur, dass es eine bargeldlose Bank ist, der Bankräuber Hals über Kopf flüchtet und im gleichen Haus die Besucher einer Wohnungsbesichtigung als Geiseln nimmt. Die knallharten Forderungen des Täters: Pizza und ein Feuerwerk. Bis das SWAT-Team aus Stockholm kommt, sind Vater und Sohn also gut beschäftigt. Am Ende des Tages kommen die Geiseln frei, der Bankräuber ist verschwunden. Oh, Shit!

Junior-Polizist Jack (Alfred Svensson) ermittelt hartnäckig, sein Vater Jim (Dan Ekborg) geht es gemütlich an. Erstaunlich ist, dass sich die Geiseln zunehmend in Widersprüche verstricken. "Menschen in Angst" ist die Serienadaption des Romans "Eine ganz dumme Idee" des schwedischen Autors Fredrik Backman ("Ein Mann namens Ove").


In sechs Folgen zu je 30 Minuten suchen die beiden Polizisten zwar einen Bankräuber, tauchen aber ein in die Ängste und Nöte der ehemaligen Geiseln. Selbst die beiden Polizisten haben familiär einiges zu schultern. Dabei schafft die Serie es – gerade was die beiden Polizisten betrifft – menschliche Schwächen liebevoll zu skizzieren, ohne jemanden lächerlich zu machen. In Summe ist die Serie eine Mischung aus Whodunit und Tragikomödie. Eine leichte, aber nicht seichte, Verflechtung menschlicher Schicksale – sympathisch und ein falscher Hase ist auch mit dabei. Fürchtet euch nicht!

"Menschen in Angst" auf Netflix