Manchmal vermisst man sie, die unendlichen Serien, die man noch aus der klassischen TV-Zeit kennt: Rund 30 knackige Minuten, mal mehr, mal weniger witzig, manchmal für ein paar Sekunden auch ganz große Weltklasse. Serien, die Verhältnisse und Akteure in einem Mikrokosmos widerspiegeln. Und das bringt uns direkt in den "Superstore", ein überdimensionierter Krämerladen, ein Tempel des Konsums, den eine eingeschworene Truppe am Laufen hält. Wobei: Nicht selten wirkt es so, als würde man diesem Ungetüm nie Herr werden, was man als gute Metapher auf eine konsumorientierte Gesellschaft werten kann.

Natürlich: Alle Charaktere sind mehr oder weniger überspitzt, übertreffen diverse Klischees, aber heben sie in den Dialogen auch wieder auf. Kein Wunder, einer der Masterminds dahinter ist Justin Spitzer ("The Office"). Seit 2015 läuft die Serie, Netflix hat nun fünf von sechs Staffeln ins Programm genommen, auch bei Sky läuft sie. Man kann sie nebenbei laufen lassen oder bisweilen auch unvermutet zwischen den Regalschluchten mit den ganz großen Fragen des Lebens konfrontiert werden. In Summe ist die Serie wie ein einziges großes Kaufhaus: Man weiß nie so genau, was einen hinter dem nächsten Regal so erwartet. Ach ja, eine der Hauptrollen spielt die ganz wunderbare America Ferrera ("Ugly Betty").

"Superstore": auf Netflix und Sky.