Dass österreichische Musik schon auch geografische Grenzen gesprengt hat, ist schon länger bekannt. Aber jetzt gibt es sozusagen die offizielle Anerkennung dafür. Zum elften Mal wurde heuer von Impala, dem Dachverband der europäischen Independent Labels, der Preis für das beste Indie-Album des Jahres vergeben. Und dieser ging an die Band My Ugly Clementine für ihre Platte "Vitamin C" - und somit erstmals nach Österreich.

Die Namen der bisherigen Preisträger sind äußerst prominent: Adele, The XX, Efterklang, Caribou und zuletzt Apparat. Jetzt ging der Award erstmals nach Österreich. Helen Smitz, Vorsitzende von Impala, über die Entscheidung: "Das Album und die Band haben eine klare, positive Botschaft und beweisen, welch großartiges Werkzeug Musik ist, um für mehr Toleranz, Inklusion und das Überwinden von Geschlechterklischees zu werben."

Die Band, erst gegründet 2019, besteht aus Sophie Lindinger, Mira Lu Kovacs, Kathrin Kolleritsch und Nastasja Ronck. Das Quartett setzt sich thematisch stark mit den Themen Feminismus, Empowerment und Gleichberechtigung auseinander. Band-Gründerin Sophie Lindinger in einer ersten Stellungnahme zur prestigeträchtigen Auszeichnung: "„Wir sind wirklich sprachlos. Dass dieses Album in einem kleinen DIY-Setting in Wien geschrieben und produziert wurde und jetzt an der Seite all dieser großartigen Künstler*innen und Alben steht, ist unfassbar. Umso mehr freuen wir uns auf den Moment, endlich wieder auf der Bühne stehen zu dürfen."

Zum auszeichneten Album "Vitamin C": So schwergewichtig und dauerhaft aktuell die Texte sind, so (scheinbar) leichtfüßig kommt die Musik daher. Die Band liefert zeitgemäßen Pop, lasst kräftig 90er-Gitarren krachen, mixt Pop-Punk-Einflüsse dazu und garniert das Ganze mit einer Prise Sixties-Soul. Das Resultat: eine durchaus erträgliche Leichtigkeit des Seins, raffiniert kombiniert mit Inhalten, die mitunter schwer im Magen liegen.