Den Anfang machte das Fernsehen. Am Montagabend zeigten ORF 2 und ZDF die beeindruckende Verfilmung der Wannseekonferenz vor 80 Jahren mit Philipp Hochmair in der Hauptrolle. Darin zu sehen sind jene 15 Männer, die unweit von Berlin die industrielle Ermordung von Millionen Juden planten – die sogenannte „Endlösung“. Die stellvertretende Chefredakteurin Anna Dobler, eine 35-jährige aus Bayern stammende Journalistin, twitterte dazu: „Das waren nicht nur Mörder, sondern auch durch und durch Sozialisten. #Wannseekonferenz.“ Später löschte sie den Tweet auf Wunsch von eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt.

Damit war die Sache nicht beendet und Dobler dürfte künftig nicht mehr für das Medium tätig sein. Wiederum per Twitter teilte Schmitt mit, dass Doblers Meinung keinesfalls jener der Redaktion entspricht: „Wir wollen nicht, dass unsere Redaktion, unser ganzes Team auch nur mit dem geringsten Verdacht einer möglichen Relativierung des Nationalsozialismus belastet wird.“ Ein Tweet eines Mitarbeiters seines Mediums könne nicht rein privat ausgelegt werden, schreibt Schmitt. Und weiter: „Wir wollen auch nicht, dass Redakteure mit dieser Meinung bei uns weiter ihren Dienst versehen. Der eXXpress trennt sich hiermit von Anna Dobler.“