Ein Hauch von Amerika, 8. Dez., 20.15 Uhr, ARD

Die schlechte Nachricht zuerst: Wenn Sie die ersten beiden Teile versäumt haben – tja, dann haben Sie sie versäumt. Denn der Sechsteiler „Ein Hauch von Amerika“ steht schon in der ARD-Mediathek, kann aber aufgrund von Geoblocking in Österreich nicht gestreamt werden. Jetzt kann man wenig dagegen sagen, dass Produktionsfirmen bestimmen wollen, wo und wann ihre Produkte ausgestrahlt werden. Ein Ärgernis ist es allemal.

Nun zur guten Nachricht: Es lohnt sich auch noch, sich am heutigen Samstag (4. Dezember) für Teil drei und vier vor den Fernseher zu klemmen. Denn die Serie erzählt ein Stück Nachkriegsgeschichte, das man aus dieser Perspektive nicht oft gesehen hat. Hunderttausende US-Soldaten wurden Anfang der 1950er-Jahre in der Pfalz stationiert. Im fiktiven deutschen Kaltenbach prallen Welten aufeinander: Alt-Nazis müssen sich mit dem ehemaligen Kriegsgegner arrangieren, junge Frauen sehen in den US-Soldaten potenzielle Ehemänner, während die vor allem Spaß haben wollen.

Dass sich die Bauerntochter Marie in den schwarzen GI George verliebt, ist ein bisserl plakativ, gibt der Handlung aber mit dem Rassismus eine zusätzliche Note. Die Narben des Krieges, die schwierige Versöhnung, die Sehnsucht nach der heilen Welt: Die Serie erzählt davon mit emotionaler Wucht.