Zuletzt ermittelte Ellen Berlinger (Heike Makatsch) 2018 in Mainz. In ihrem dritten Fall „Blind Date“ bekommt sie es mit einem Bore-out-geplagten Gaunerpärchen zu tun: Burgtheater-Star Jan Bülow und Anica Happich suchen, satt vom Leben, als „Bonnie und Clyde“-Schnösel nach dem Kick. Sie überfallen in ihrer Freizeit Tankstellen. Einmal geht’s schief, ein Mensch stirbt. Rosa (Henriette Nagel) war zufällig dabei. Sie hungert nach ein bisschen Leben. Weil ihre Sehkraft so gut wie weg ist, kontrollieren die Eltern sie. Einzige Freude: Dosenbier, das sie sich auf dem Heimweg mitnimmt. Nun schwebt sie in Lebensgefahr – und sie liebt es.

Rosa erkannte die Täterin an ihrem schweren, teuren Parfum, sie ist eine Studienkollegin. Die beiden beschnuppern sich, kommen sich näher. Das Gute und das Böse sind in diesem Anti-Krimi von Ute Wieland kein Gegensatz. Überdruss schwebt über allen Figuren wie ein Damoklesschwert.

Am schwersten hat es Berlinger, die sich nach wie vor nicht mit ihrer Mutterrolle arrangiert hat. Zur Seite steht ihr der grimmige Kollege Rascher (Sebastian Blomberg), den die ganze Welt anekelt. Es mangelt diesem „Tatort“ an Spannung und Empathie, aber uninteressanter macht das die bockigen Charaktere nicht.

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