Verdorrte Pflanzen und Nummern aus dem Automaten: Der „Tatort: Verschwörung“ startete überraschend: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ist arbeitslos. „Gekündigt – nach 35 Jahren bei der Polizei? Was haben S’ denn g’macht?“, fragte die Dame am Amt. Sie klang dabei genauso entsetzt wie die "Tatort"-Fans es bei diesem Einstieg wohl waren. „Meinen Job“, sagte dieser. Heißt: Ermitteln, wer für den Tod eines Beamten im Innenministerium verantwortlich war. Der coronabedingt vierte Wiener „Tatort“ binnen acht Monaten war trotz fehlender Ambivalenz und einiger Längen nicht der schlechteste, aber wahrscheinlich der deprimierendste. Eisners Traum von einer Spezialeinheit bei der EU-Antikorruptionsbehörde in Den Haag platzte. Er war den Mächtigen wohl zu lästig.

Es wurde gemauschelt, bestochen, vertuscht in diesem Fall. Ungeniert. Zwischen Hochleistungssport, Politik und versnobbten Häuschen in den Weinbergen waren alle irgendwie miteinander verhabert – und Mitglied im Verein „Sichere Zukunft“. Auch Polizeipräsident Rauter: „Hilft’s nix, schadet’s nix“.

Wien dampfte unter einer Hitzeglocke und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Eisner traten gegen eine fitte, Slimfit tragende und Grüntee trinkende Buberlpartie an. Von wegen verrauchte Hinterzimmer oder dunkle Gassen. Dieser Intrigantenstadl ist: jung, schön und gesund. Fitte, gelackte und sonnendurchflutete Polit-Welt. Oder doch nur intrigante Kindergartenspiele in der Vorstadt? Schließlich wirkte auch der Gärntner nicht ganz ungefährlich. Dass Sturschädl Eisner daran zu zerbrechen drohte, lag auf der Hand. Ganz unabhängig von den aktuellen Schlagzeilen.

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