Schöne neue ekelige Welt: Die Pappmascheefrau in Rosa steht in der Mitte des großen Ausstellungsraums in der Kunsthalle Wien. Kopfüber gebückt, ohne Kleidung. Aus ihrem Hintern winden sich rotierend rosa Würmer. Ein Statement mit Aussagekraft – vor allem über den Humor der gebürtigen Klagenfurterin Ines Doujak. Ihr Kommentar: „Ekel ist für mich keine Komponente.“ Poppige Kritik an Kapitalismus, Kolonialismus und Geschlechterrollen schon. Die Retrospektive mit dem mysteriös anmutenden Titel „Geistervölker“ zeigt ihr ungemein vielfältiges Œuvre. Und ihre Bestandsaufnahme über Seuchen und soziale Ungleichheiten mogelt sich mit den grellsten Mitteln der Verführungskunst unverfroren in die tiefsten Gehirnregionen vor.