Vowws – Structure of Love II feat. Chino Moreno

Ich war wieder einmal auf der Suche nach einem Lied. Zwei Tage lang habe ich mittels Textfetzen, Algorithmen und einschlägiger Playlisten anderer versucht, auf den Song zu stoßen. Vergebens. Aber wie immer hat sich diese Vergeblichkeit gelohnt, ich fand Großartiges. Das australische Duo Vowws bricht die Erwartungen der Zuhörenden, und dennoch wirkt die Musik keine Sekunde lang anstrengend. Und ja, man kann auch den Texten dieser Band zuhören, ohne die eigenen poetischen und intellektuellen Ansprüche beleidigt zu sehen.

Ich verweise auch auf Version I von „Structure of Love“, da tönt das Spiel mit den Erwartungshaltungen besonders.

Whispering Sons – Hollow

Ein weiterer schöner Stolperstein auf dem Weg zu dem erwähnten unbekannten Song. Ja, mein Post-Punk-Herz schlug höher, als es diese Gitarren, diesen Rhythmus, ihren Gesang hörte. Fenne Kuppens verfügt über das Privileg der Tiefe, des Vollen, des Runden in der Stimme.

Principe Valiente – Strangers in the Night (Canyons Remix)

Und noch ein Fundstück meiner Suche. Manchmal wirkt Musik auf mich, als drehte sie sich – bis ich dann feststelle: Sie dreht mich. Der Kopf beginnt zu schunkeln, die Arme stimmen mit einem leichten Schwingen ein, die Beine bestimmen selbst, wohin es geht. Der Körper in angedeuteten Drehungen. Aber bitte, tanzen Sie selbst!

Actors – Slaves FM Attack RMX

Es machte so viel Spaß. Irgendwo in Portugal, in einem Club, die Actors auf der Bühne und die Tanzenden um mich herum, die mich herumschoben, die mich verschoben in irgendeine Zeit, die ich mir sonst nur vorstellen kann.

Girl Band – Shoulderblades

Eine Girl Band, die ohne Mädchen auskommt. Was den Herren aus Irland so manch kritische Stimme bescherte. Aber man kann auch missverstehen, weil man missverstehen möchte. Egal. Das Video ist betörend, Oona Doherty, Bewegungskünstlerin, Ausdruckskünstlerin, trägt es ganz allein durch den Punk-Electronica-Song.

Brutus – War (live)

Aber da ist es, das Mädchen. Zuerst die Sache mit der „Amp“, dann singt es, wie es sich gehört für Mädchen, die singen. Doch man schaltet nicht weg, denn es liegt ein Versprechen in dieser erst zaghaften Stimme. Ein Versprechen von Stärke, von einem verrauchten Lokal, von ... Doch sehen Sie selbst.

Cult of Luna – Lay Your Head to Rest

Ich mag die Bezeichnung Post-Metal nicht. Beyond Metal finde ich viel adäquater. Cult of Luna schleppen, flüstern, stampfen, doomen und rocken und erzeugen dabei eine Atmosphäre bestehend aus Unvereinbarem. Scheinbar Unvereinbarem.

Author and Punisher – A Crude Sectioning

Tristan Shone baut weiter. Seine selbst gebastelte Drone/Dub Machine wird kleiner, zerfällt bei Auftritten nicht mehr in ihre Einzelteile – der physische Aufwand, um sie zu bedienen, ist jedoch immer noch sehr groß. Zu erleben im Jänner kommenden Jahres, wenn Author and Punisher mit seinem Industrial im Rahmen einer Tour wieder nach Österreich kommt.

The Devil and the Universe – 1969

Die Wiener Formation fühlt ihren Anlagen weiter nach. Noch ausgeprägter das Weltmusikalisch-Mythische, das Elektronische greift ins Discohafte, und auf dem Album findet sich nun auch – ein Rocksong, mit dem so manch Tarantino-Film seine Freude hätte. Eine Hommage an die Stooges, deren „1969“ auf dem, genau, 1969 erschienenen Debüt-Album zu finden ist.

Swans – Leaving Meaning

Ich habe eine Weile gewartet, bis ich mir das neue Album der Swans anhörte. Ich wollte sicher sein, Zeit zu haben, nicht gestört zu werden oder selbst nicht zu stören. Nein, eigentlich ... Ich war mir unsicher, ob es denn wieder „gut genug“ sein würde, und verschob das Hören immer und immer wieder. Nun, es ist besser. Es ist eine lichtdurchflutete Schlucht.

Jungstötter – The Rain (live)

Können Sie sagen, warum Sie jemandem gern zuhören? Warum die eine mehr bei Ihnen auslöst als der andere? Warum Sie das eine schöner finden als das andere? Und das, ohne Sätze zu verwenden, die auf so vieles und viele andere ja auch zutreffen? Ich kann es nicht. Ich höre viel, viel lieber zu.

Cohen – Happens to the Heart

... Now the angel’s got a fiddle
The devil’s got a harp
Every soul is like a minnow
Every mind is like a shark
I’ve broken every window
But the house, the house is dark
I care but very little
What happens to the heart ...