Folter, sexuelle Nötigung, Hinrichtung, Mord: „Tosca“ hat alles, was in der italienischen Oper um 1900 en vogue war. Unter dem Deckmantel eines behaupteten „Realismus“ durfte es im „Verismo“ härter zugehen. Giacomo Puccinis einziger relevanter Beitrag zu diesem spekulativen Genre ist nun einmal ein Schocker. Das vergisst man vermutlich ob der ständigen Präsenz des Stücks im Repertoire und der tausendfachen Übermalung durch die Konventionen der Oper gern.