Der italienische Tenor Giuseppe Giacomini ist am Mittwoch im Alter von 80 Jahren gestorben. Dies teilte die Stiftung der Arena von Verona mit. Der in Padua geborene Giacomini war seit längerer Zeit krank. Er hatte sich nach einer langen internationalen Karriere von der Bühne zurückgezogen. 1992 hatte er den Kammersängertitel der Wiener Staatsoper erhalten.

Der gefragte Tenorstar trat in seiner Karriere in den größten Opernhäusern der Welt auf. Über 20 Jahre lang sang er beim Sommerfestival der Arena von Verona. Sein Debüt gab er 1966 in Vercelli in "Madama Butterfly". 1970 feierte er sein internationales Debüt in Berlin, es folgten Auftritte in Lissabon, Barcelona, Wien und München.

1976 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera. Im selben Jahr ging er nach Paris, wo er einen großen Erfolg erzielte und Verträge für Aufführungen von "Macbeth", "Don Carlo", "Il Trovatore", "Pagliacci" und "Tosca" erhielt. Im Jahr 1980 debütierte er an der Royal Opera, wo er in den 90er-Jahren häufig sang.

Im Laufe seiner Karriere erlebte Giacomini viele einzigartige Momente. So sang er für die königliche Familie in London und für den früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow in Moskau. Er trat in einer historischen "Aida" in Kairo auf und sang in "Turandot" bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Seoul 1988. Der Tenor feierte seinen 60. Geburtstag im Covent Garden in "Tosca" und tourte 2010 mit dem Shanghai Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Muhai Tang durch China.