Bewertung: ***

"Das schaurige Haus“ feierte im September seine Uraufführung beim Wiener „/Slash“-Filmfestival. Nun startet die Jugend-gerechte Grusel-Buchverfilmung passend zu Halloween, auch regulär in den Kinos. Daniel Geronimo Prochaska, bisher schon als Editor bei Genre-Filmen wie „Angriff der Lederhosenzombies“, „Blutgletscher“ oder „Das finstere Tal“ sehr aktiv, wagt sich nun mit einem „Abenteuerfilm mit Gruselfaktor“ auch ins schaurige Regie-Haus.

Es ist die Coming-of-Age-Geschichte des Teenagers Hendrik (leider gleichbleibend grantig gespielt von León Orlandianyi). Mit seiner Mutter (Julia Koschitz) und dem kleinen Bruder zieht er von Deutschland ans Ende der Welt: nach Bad Eisenkappel in Unterkärnten. Dorthin, wo der Handy-Empfang so schlecht ist wie die Akzeptanz der Zweisprachigkeit.

Zur Piefke-Feindlichkeit kommt bald das unheimliche Geheimnis ihres düsteren alten Wohnhauses, das ihnen der schmierige Immobilienvertreter (Michael Pink) übergibt. Dort soll eine Frau ihre gesamte Familie mit Pilzen vergiftet haben. Der kleine Bruder beginnt zu schlafwandeln und malt seltsame Symbole an die Wände. Mit Hilfe von Ida (Marii Weichsler), Hendricks Love-Interest, und dem nerdigen Fritz (Lars Bitterlich) entdeckt er den alten Mordfall hinter der Geistergeschichte. Der im düsteren Hochglanz-Look gedrehte Film von Andreas Prochaskas Sohn ist teilweise überdeutlich, aber nie zu schockierend für die jüngere Zielgruppe inszeniert.


Geschickt spielt er mit dem Culture-Clash als Ausflug in die Unterkärntner Familien-Vergangenheit, samt einem markanten Ensemble von Dorfbewohnern. Von der Allgäuer Provinz der Jugendbuchvorlage nach Kärnten verlegt, lebt der Film von Lokalkolorit und Dialekt. Harmlos-heimischer Horror.