Die Dohnal

Bewertung: ****

Sabine Derflingers Doku „Die Dohnal“ setzt der 2010 verstorbenen Ikone der heimischen Frauenbewegung und ersten Frauenministerin Johanna Dohnal ein spätes, aber vielschichtiges und gewitztes Leinwand-Denkmal. Die vielen Perlen aus dem ORF-Archiv zeichnen ein entlarvendes Sittenbild. Empfohlen für Teenager bis Omas.

Bombshell

Bewertung: ***

Ihre Beine: ewig lang. Ihre Haarfarbe: sehr blond. Ihre Karriere: unglaublich erfolgreich. Sex sells – dieser Maxime trägt man beim US-Sender „Fox News“ mit attraktiven Moderatorinnen und durchsichtigen Tischen (für die Blicke auf die Beine) Rechnung. Nebst Intrigen, Fake News und billiger Meinungsmache. „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ skizziert die wahren Begebenheiten von sexuellem Machtmissbrauch bei „Fox News“, bekanntlich Lieblingssender von US-Präsident Donald Trump.

Im Sommer 2016 – also noch vor der #MeToo-Debatte – reicht die aufmüpfige (und vermutlich zu alte) Moderatorin Grechten Carlson (Nicole Kidman) Klage gegen den mächtigen Chef Roger Ailes (John Lithgow im Fatsuit) ein, der sie über Jahre lang belästigt haben soll. Auch bei anderen Mitarbeiterinnen soll er Sex für die Karriere eingefordert haben. Der gelebte Slogan lautete: „Wenn du mit den großen Buben spielen willst, musst du die großen Buben ranlassen.“
„Bombshell“ wäre eigentlich der richtige Film zur richtigen Zeit. Wären da nicht einige Einwände, die sich vor allem in einer Szene, der explizitesten, verdeutlichen: Nachwuchsreporterin Kayla Pospisil (Margot Robbie) bekommt einen Termin in der Chefetage. Ailes lässt sie aufstehen, sich drehen. Dann verlangt er von ihr, das Kleid nach oben zu schieben. Robbies Blicke sprechen Bände. Warum die Kamera nicht darauf bleibt, sondern nach unten schwenkt, bleibt unverständlich.

Es fällt einem schwer, diese Frauen, die auf der rechtspopulistischen Klaviatur mitspielen, zu mögen. Aber ihr Spiel ist gewaltig. Allen voran jenes von Charlize Theron als Vorzeige-Fox-News-Frau Megyn Kelly, die bei Trump einst hartnäckig beim Frauenthema nachhakte. Das rettet das eindimensionale Buch und die zuerst bissige, später unentschlossene Inszenierung von Jay Roach.

La Gomera

Bewertung: ***

Als Kommissar Cristi zu Iggy Pops „The Passenger“ auf der Insel La Gomera ankommt, ist er bereits der besungene Beifahrer seiner Geschichte. In Bukarest hat sich der desillusionierte Einzelgänger mit der Mafia eingelassen und kommt nun eher unfreiwillig auf die Kanaren, um eine geheime Pfeif-Sprache der Mafiosi zu lernen. In den Hauptrollen der ironischen Verbrecher-Geschichte: der korrupte Polizist und die kühle erotische Femme fatale namens Gilda. Als reiner Genre-Film zu simpel, würzt Regisseur Corneliu Porumboiu „La Gomera“ immer wieder mit trockenem Humor und ironischen Kino-Referenzen. So richtig entscheiden zwischen Mafia-Ernst und ironischem Unernst kann sich der Filmemacher nicht.

Sonic - The Hedgehog

Bewertung: ***

Er ist blitzschnell, blau und ein Alien-Igel. In Jeff Fowlers Fantasy-Spaß landet das Sega-Maskottchen Sonic auf der Erde und sorgt für einen großflächigen Stromausfall. Die US-Regierung beauftragt Dr. Robotnik (Jim Carrey), Sonic zu jagen. Doch der verrückte Professor plant, die Superkräfte für seine Zwecke zu nutzen. Unterhaltsame Leinwand-Adaption für Jung und Alt.

Nightlife

Bewertung: ****

Das Erfolgsrezept ist alt, aber gut: Sympathische Darsteller, ein flottes Drehbuch und eine Prise Romantik – fertig ist der deutsche Komödien-Hit. Regisseur und Autor Simon Verhoeven jagt „Fack ju Göhte“-Star Elyas M’Barek und Publikumsliebling Frederick Lau in „Nightlife“ durchs Berliner Nachtleben. Die Barkeeper Milo und Renzo wollen ihren Partyalltag gegen ein solides Leben tauschen. Was zum bürgerlichen Glück noch fehlt, ist Geld für ein eigenes Lokal. Ein Job als Drogenkurier soll Abhilfe schaffen. Doch die heiße Ware verschwindet, und die Kumpels haben plötzlich die russische Mafia am Hals. Burgtheater-Star Nicholas Ofczarek läuft als bierbäuchiger Mafioso mit Beziehungsproblemen zur Höchstform auf.