Judy

Bewertung: ****

Vorhang auf! Musik an! Und die zynische Alkoholikerin verwandelt sich in ein „Bühnentier“, das für den Applaus des Publikums musikalische Kunststücke abliefert. Die stärksten Momente hat „Judy“ abseits des Rampenlichts, wenn eine vom Leben gezeichnete Frau an ihre qualvollen Jahre als Kinderstar zurückdenkt. „Bridget Jones“-Heldin Renée Zellweger liefert in Rupert Goolds Biopic über Hollywood-Legende Judy Garland eine oscarreife Performance ab. Lesen Sie hier die ausführliche Kritik.

Knives Out

Bewertung: ****

Als Patriarch Harlan (Christopher Plummer) ermordet aufgefunden wird, stellt sich für seine Verwandten nur eine Frage: Wer wird das Vermögen des Krimiautors erben? Während der Ermittlungen von Detektiv Benoit (Daniel Craig) beschuldigen sie sich gegenseitig. Rasch wird klar, dass keiner der Verdächtigen eine Geschichte vorweisen kann, die ihn entlastet. Viele Lügen, ein Star-Ensemble und ein wendungsreiches Drehbuch: In Agatha-Christie-Manier inszeniert Rian Johnson ein augenzwinkerndes Krimirätsel. Dank Rückblenden ist der Zuschauer dem Ermittler eine Nasenlänge voraus. Neben Chris Evans und Jamie Lee Curtis gibt es auch ein Wiedersehen mit „Miami Vice“-Legende Don Johnson.

3 Engel für Charlie

Bewertung: ***

„Charlie’s Angels“ winkt mit dem politischen Zaunpfahl und führt mitten in die aktuellen Repräsentationsdebatten Hollywoods. Seit ihrem ersten Serienauftritt 1976 sind die drei Engel Objekt männlicher Begierde und Kämpferinnen zugleich. Das neue Motto liefert der Film-Song: „Don’t Call me Angel“. Die Agentinnen 2019 heißen Jane Kano (Ella Balinska), Sabina Wilson (Kristen Stewart) und Elena Houghlin (Naomi Scott). „Charlie’s Angels“ bietet Action-Abenteuer von der Elbphilharmonie in Hamburg bis nach Istanbul. Der darunterliegende Plot belebt die Motive leider mehr schlecht als recht. Die vielseitige Kristen Stewart und Regisseurin Elizabeth Banks retten die Stimmung ihres zeitgeistigen Actioners mit gutem Schmäh.

Bis dann, mein Sohn

Bewertung: ****

Das Drama „Bis dann, mein Sohn“ von Wang Xiaoshuai handelt von einem Verlust. In unchronologisch erzählten Episoden begleitet der universelle Film Liyun und ihren Mann Yaojun durch drei Jahrzehnte chinesischer Geschichte. Am Anfang steht ein Tod, am Ende dieses gewaltigen und doch leisen Familienepos schließt sich ein Kreis und es bleibt kein Auge trocken.

Miles Davis: Birth of the Cool

Bewertung ****

Stanley Nelson beleuchtet in der Musikdoku „Miles Davis: Birth of the Cool“ das Leben und Schaffen des einflussreichsten Trompeters und Jazzmusikers des 20. Jahrhunderts. Die Hommage des Chronisten für afroamerikanische Geschichte stellt anhand unveröffentlichter Film- und Tonaufnahmen das Œuvre des Ausnahmetalents in einen historischen Kontext.