Gerade ist der Lockdown verlängert worden. Wie geht es Ihnen in diesen Zeiten?
ERNEST HOETZL: Mir persönlich gut. Ich habe ja das Glück, dass ich an der Universität lehre und da geht der Unterricht weiter, wenn auch online. Mir tut es vor allem für die Kollegen leid, die freischaffend musizieren. Viele sind durch alle Netze gefallen. Wobei: Bei uns gibt es immerhin Netze. Noch schlimmer etwa ist die Situation in den USA. Der Dirigent Fabio Luisi, der lange an der New Yorker Met gearbeitet hat, hat mir von arrivierten Kapellmeistern erzählt, die ihre Häuser verkaufen müssen. Die Met hat ja gleich bis Ende 2021 geschlossen, für die Leute, die dort arbeiten, ist das eine Katastrophe.