Er war gerade erst 30 Jahre alt, als er sich, die Großstadt Wien hinter sich lassend, auf einen Bauernhof im Kärntner Mooswald zurückzog, um in Ruhe an seinem Roman „Muttersprache“ arbeiten zu können. Bei der „Starzer Vale“, einer gebürtigen Russin, quartierte sich Josef Winkler mit seinem „Koffer und einer schwarzen, elektronischen Olivetti-Schreibmaschine“ ein: „In dieser Zeit, über ein Dreivierteljahr, während ich am Roman arbeitete, erzählte sie mir abends immer wieder von ihrer ukrainischen Kindheit und von ihrer Verschleppung als vierzehnjähriges Mädchen im Jahr 1943 nach Kärnten. Ich machte mir vorerst keine Notizen. Ich hörte ihr Abend für Abend zu. Immer wieder machte sie mich darauf aufmerksam, dass sie mich ins Zimmer einquartiert hatte, in dem auch sie nach der Verschleppung untergebracht worden war.“