Nach dem tödlichen Unglück bei den Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ haben sich die Andeutungen der Gewerkschaft der Filmtechniker über echte Munition in Alec Baldwins Requisitenwaffe bewahrheitet. Wie es in einem Antrag zu einem Durchsuchungsbeschluss für die Filmranch Bonanza Creek im amerikanischen New Mexico heißt, ging der Schauspieler aber davon aus, der Revolver sei mit Platzpatronen geladen.Vor allem die Waffenmeisterin und der Regieassistent des Filmdrehs rücken somit in den Fokus der Ermittlungen.

Die 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed war während des Drehs für die Unglückswaffe verantwortlich, Regieassistent Dave Halls soll dem Schauspieler die Waffe übergeben haben. Das bekräftigt auch eine Aufnahme des Notrufs. Nach dem Unglück sagte eine Mitarbeiterin am Set: „Wir haben zwei Menschen, die versehentlich mit einer Requisitenwaffe angeschossen wurden. Wir brauchen sofort Hilfe.“ Auf die Frage, ob die Waffe mit echter Munition geladen gewesen sei, sagte sie: „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“ Sie beschimpfte jedoch den Regieassistenten und erklärte: „Er sollte die Waffen kontrollieren, er ist verantwortlich für das, was am Set passiert.“

Offenbar hatte es wenige Stunden vor dem tödlichen Unfall Spannungen gegeben. Sechs Mitglieder des Filmteams verließen demnach aus Ärger über die Arbeitsbedingungen die Dreharbeiten. Wie die „Los Angeles Times“ meldete, soll es am Set von „Rust“ bereits einige Tage vor dem Unglück zu Fehlzündungen der Requisitenwaffen gekommen sein. Angeblich sollen Mitglieder der Filmcrew die Waffen in ihrer Freizeit zu-dem wiederholt für Schießübungen in der Wüste benutzt haben. Nun wird gemutmaßt, das sei auch der Grund, warum sich in der Waffe scharfe Munition befunden habe. Eine offizielle Bestätigung der Polizei gibt es zu diesen Gerüchten allerdings nicht.


Alec Baldwin hatte sich unterdessen mit dem Witwer und Sohn der Kamerafrau Halyna Hutchins getroffen. Die drei wurden laut „New York Post“ dabei gesehen, wie sie sich in einem Hotel in Santa Fe in New Mexico zum Frühstück trafen. Am Freitagabend soll eine private Gedenkfeier für die Halyna Hutchins stattgefunden haben, an der auch Baldwin teilnahm. Matthew Hutchins hatte der „New York Post“ bereits zuvor gesagt: „Ich habe mit Alec Baldwin gesprochen. Er unterstützt mich sehr.“ Der Schauspieler will sich nun angeblich für einige Zeit aus der Öffentlichkeit zurückziehen.