Was ist mit Pop noch zu sagen, wo doch schon alles gesagt worden ist? Begriffe wie „Innovation“ und „Wandel“ kann man vermutlich getrost den Marketingabteilungen der Welt überlassen, Kunst muss notgedrungen nicht „neu“ sein, um zu funktionieren. Ein Problem, das das Grazer Quartett Grand Hotel Schilling kennt. Die Musiker haben aus unterschiedlichen Bereichen (Elektronik, Punk, Indie) zusammengefunden und mischen Bekanntes neu. In den besten Momenten gelingt der Band auf dem Debütalbum „Mir wär lieber wir bleiben hier“ tatsächlich, bewährte Sounds in neue Kontexte zu setzen.

Ob abgeklärte Hymnik, postpunkige 80er-Sounds, deutschsprachiger 90er-Indie oder auch peppy Punkpop: So wie der Bandname suggerieren möchte, dass in einem großen Hotel viele verschiedene Zimmer zu finden sind, so finden sich diverse Soundspuren in dieser Musik. Das klingt aber nicht beliebig und unentschlossen, sondern im Gegenteil nach viel Stilempfinden.