Sie haben mehr als 20 Jahre lang im Suchtbereich gearbeitet, die Drogenambulanz in Villach mitaufgebaut. Wie schafft man es, sich privat von diesem Thema zu distanzieren?
Renate Clemens-Marinschek:In den ersten Jahren kann man es nur schwer ablegen. Im Laufe der Zeit erlangt man eine bestimmte Professionalität, denn die Dinge wiederholen sich ja auch immer wieder, man hat Erfahrungswerte, die es einfacher machen, zu filtern. Natürlich bildet sich auch die Einsicht, dass man leider nicht jeden retten kann. Ich sage immer, die letzte Entscheidung trifft der Patient.