In Lienz lud der Verein "Osttirol Natur" zur Information und Diskussion über die möglichen Folgen des B100-Ausbaus für Osttirol. Als Redner wurde der Verkehrsplaner Professor Günter Emberger, der im Institut für Verkehrswissenschaften an der TU Wien forscht, eingeladen. Er gilt seit Jahren als Gegner dieses Ausbaus der Drautalbundesstraße. Der gebürtige Drautaler mahnte davor, dass man bei einer Weiterführung der heutigen Verkehrspolitik das "zwei Grad Klimaziel" bis 2040 kilometerweit verfehlen werden. Denn: "Wenn wir das Ziel erreichen wollen, dann dürfen über 70 Prozent der bekannten fossilen Ressourcen nicht mehr genutzt werden. Ansonsten wird Wien so heiß wie Palermo", sagt Emberger. Das gelte insbesondere für den Ausbau der B100 und der damit verbundenen Flächenversiegelung. "Wir betonieren alles zu. Wenn es keinen Klimawandel gäbe, könnten wir das machen. Aber der Wissensstand hat sich geändert." Doch in Kärnten plane man laut Emberger wie in den 1980er-Jahren.